Sicherheit auf Reisen

Sicherheit auf Reisen ist ein wichtiges Thema, über welches man sich vor Beginn der Reise informieren sollte. „Man reist nicht um anzukommen, sondern um zu reisen“ – sagte einst Johann Wolfgang von Goethe. Aus weisem Munde gesprochen, hat dieses Zitat bis heute Gültigkeit. Reisen bedeutet Bewegung, Neues erleben, kommunizieren, staunen, Menschen zu treffen, man begegnet auf Reisen fremden Sitten, ungewohnten sozialen Strukturen, verschiedensten Menschen und Völkergruppen. Eine Reise ist die kompakte Ballung sozialer Interaktion, daher ist es nachvollziehbar, dass das Thema Sicherheit auf Reisen früher wie heute einen hohen Stellenwert während des Aufenthalts aber auch in der Reiseplanung besaß bzw. bis heute besitzt.

 

Ein paar Worte vorab zur Sicherheit auf Reisen

Spricht man von Sicherheit auf Reisen, so geht es einerseits vorrangig um die Sicherheit der eigenen Person auf dem Reiseweg und während des Aufenthalts, aber auch um die der mitgeführten Wertsachen, Dokumente, Bargeld und Geldkarten. Das Erleben fremder Länder ist heutzutage sicherer als je zuvor.

Wir müssen an den meisten Reisezielen zwar keine Postkutschen-Überfälle mehr befürchten, aber die bewaffneten Wegelagerer von damals sind im neuen Jahrtausend zum Teil gerissene Trickbetrüger, welche z. B. durch geschickte Manipulation Geldkarten ahnungsloser Touristen kopieren, was unter Umständen ganz schnell das traurige Ende eines lang geplanten Traumurlaubs bedeuten kann.

So ist das Thema Sicherheit auf Reisen aktueller und vor allen komplexer denn je. Im Folgenden haben wir eine Übersicht der wichtigsten Gesichtspunkte zum Thema Sicherheit auf Reisen zusammengestellt. Es geht dabei nicht darum, alle Risiken auszuschließen, sondern um aufzuzeigen, wie man durch Informationen, die Einhaltung einfacher prophylaktischer Maßnahmen oder der Auswahl der richtigen Zahlungsmittel auf Reisen die Risiken minimiert.

 

Andere Länder – andere Sitten – Sicherheit auf Reisen geht vor!

Bereisen wir fremde Länder, so erwarten uns – besonders an touristisch weniger erschlossenen Orten – unter Umständen völlig andere Gesellschaftsformen, Charaktere von Menschen und z. T. für mitteleuropäische Verhältnisse hohe Kriminalitätsraten. Doch auch in vermeintlich hoch zivilisierten Reiseländern sind Touristen immer wieder präferierte Ziele von Diebstahl und Betrugsdelikten.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man sich schon vorab auf die Gegebenheiten am Reiseziel der Wahl vorbereiten und erfährt vor Ort keine vermeidbaren unangenehmen Überraschungen. Wichtige, sichere und vor allem aktuelle Informationen über sämtliche Reiseziele der Erde findet man auf den Seiten des Auswärtigen Amtes.

In den letzten Jahren hat auch die ständig wechselnde globale politische Landschaft einen zunehmenden Einfluss auf die Sicherheit auf Reisen. Auch darüber erteilt das Auswärtige Amt zuverlässig und aktuell Auskunft. Wir dürfen dabei nie vergessen, dass auch Touristen Gäste in fremden Ländern sind und sollten stets der einheimischen Bevölkerung und deren Mentalität mit Respekt begegnen.

 

Langfinger lauern überall – wie kann man sich schützen?

Einige einfache Vorkehrungen zur Sicherheit sollten unabhängig von Reiseziel, politischer Lage und Kriminalitätsrate auf jeder Reise beachtet werden. Sie sind einfach zu bewerkstelligen, schützen generell vor unnötigen Vorfällen während des Aufenthalts und tragen ohne viel Aufwand zur Sicherheit auf Reisen bei.

Wichtige Reisedokumente, Wertsachen, nicht aktuell benötigtes Bargeld, Datensticks etc. sollten nicht unnötig herumgetragen werden, sondern an einem sicheren Ort, z. B. dem Hotelsafe aufbewahrt werden.

Nicht provozieren! Man sollte als Gast in anderen Ländern keinen unnötigen Reichtum sichtbar zur Schau stellen, das öffentliche Tragen von teurem Schmuck etc. kann Langfinger auf den Plan rufen, besonders in Ländern mit niederem Lebensstandard wird dies oft als Provokation verstanden.

Geldbeutel und mitgeführte Wertsachen trägt man am besten direkt am Körper, Rucksäcke sollten vermieden werden.

Fertigt man vor der Reise Kopien oder Scans wichtiger Reisedokumente, z. B. Reisepass, Tickets, Visa etc. an, und bewahrt diese während der Reise an einem sicheren Ort auf, so erspart man sich im Fall der Fälle erhebliche Unannehmlichkeiten. Das Abspeichern dieser Kopien auf einem Onlinespeicher bietet den Vorteil, dass man von überall wo eine Internetverbindung besteht, darauf zugreifen kann.

Will man Tagesausflüge unternehmen oder abends die Stadt erkunden, so ist es hilfreich, sich vorher zu erkundigen, ob und wo man sich sicher bewegen kann und welche Gegenden man lieber meidet.

 

Finanzielle Sicherheit auf Reisen – Geeignete Zahlungsmittel

Bereits vor der Reise kann man durch die geschickte Auswahl der Zahlungsmittel und der Zusammenstellung der Reisekasse zur Sicherheit auf Reisen beitragen.

Bargeld

Etwas Bargeld für die ersten Tage oder die Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel sind sinnvoll. Von der Mitnahme größerer Summen Bargeld oder gar der gesamten Reisekasse muss aus Sicherheitsgründen klar abgeraten werden. Die Chance, dass das Reisebudget durch Unachtsamkeit oder Diebstahl abhanden kommt, ist schlichtweg zu groß – auch in einem sicheren Reiseland.

EC-Karte

In vielen Ländern lassen sich die von der Hausbank ausgegebenen EC-Karten zum Geld abheben oder auch zur bargeldlosen Bezahlung nutzen. Die Bargeldlose Zahlung ist in Ländern der Europäischen Währungsunion seit Januar 2018 sogar gebührenfrei. Anders verhält es sich beim Geld abheben: Hierfür berechnet die Hausbank eine Fremdnutzungsgebühr, die in der Regel zwischen 5 und 10 Euro pro Abhebung beträgt.

Kreditkarten

Die gängigen Kreditkarten von Visa und MasterCard weisen weltweit die meisten Akzeptanzstellen auf. In über 200 Ländern lässt sich dieses Kartenformat an über 36 Mio. Stellen nutzen. Beim Abschluss eines Kreditkartenvertrages sollte man auf die anfallenden Auslandsgebühren achten. Ein gängiger Standard für bargeldlose Zahlungen in Fremdwährungen sind 1,75 – 4 % des Rechnungsbetrages. Beim Geld abheben kommt oft noch eine Transaktionsgebühr hinzu.

Reisekreditkarten

Eine Ausnahme in puncto Auslandsgebühren bilden sogenannte Reisekreditkarten. Mit den Karten der folgenden Anbieter verfügt man nicht nur über ein Zahlungsmittel, welches ein hohes Maß an Sicherheit auf Reisen garantiert, sondern kann damit auch die lästigen Gebühren für das Geld abheben weltweit sparen.
 

 

Reiseschecks

Trotz einiger Nachteile von Reiseschecks eignen sich diese ebenfalls zur Mitnahme als ergänzendes Zahlungsmittel, da sie im Verlustfall sofort ersetzt werden – vorausgesetzt sie erfahren in dem betreffenden Land grundsätzlich Akzeptanz. Beim Einlösen von Reiseschecks werden vielerorts prozentuale Einlösegebühren erhoben.

Sicherheit von Zahlungsmitteln auf Reisen

Ein geklauter Kleiderkoffer oder ein Souvenir, welches sich als Plagiat entpuppt, sind zwar äußerst ärgerliche Vorkommnisse, bedeuten aber in der Regel nicht das Ende der Reise. Steht man aber unvermittelt ohne Geld in einem fremden Land, ist dies nicht selten das plötzliche Aus des Traumurlaubs.

Eine Kreditkarte kann zwar kostenlos und gebührenfrei sein, bei leichtsinnigem Umgang oder Diebstahl nützt dieser Service leider nichts mehr. Deshalb haben wir der Sicherheit im Umgang mit Zahlungsmitteln auf Reisen besondere Bedeutung zugemessen.

Bargeld, aber zunehmend auch Geldkarten aller Art sind bevorzugte Beuteobjekte von Dieben, Betrügern, zum Teil sogar gut organisierten Verbrecherbanden. Besonders der Kartenbetrug in Form von „Skimming“ ist weltweit auf dem Vormarsch. Darunter versteht man das illegale Kopieren von Daten einer Kreditkarten durch Anbringen entsprechender Vorrichtungen an Geldautomaten oder Kartenterminals.

Wer folgende einfache Tipps speziell im Umgang mit Bargeld und Geldkarten – unabhängig von Reiseziel und Standard schon vor der Reise verinnerlicht und während des Aufenthaltes konsequent berücksichtigt, hat eine gute Basis geschaffen für die Gewährleistung der Sicherheit seiner Zahlungsmittel auf Reisen.

 

Tipps zum sicheren Umgang mit Zahlungsmitteln

Der Aufbewahrungsort von Bargeld sowie EC- und Kreditkarten spielt mit die wichtigste Rolle beim sicheren Umgang mit Zahlungsmitteln. Wertsachen sollten immer direkt am Körper getragen werden. Dafür eignen sich Bauchtaschen, Brustbeutel aber auch Geldgürtel. Rucksäcke sind zur Aufbewahrung von Geld und Geldkarten ungeeignet, da sich diese unbemerkt öffnen lassen (z.B. in einer Warteschlange).

Beim Geld abheben an einem Automaten mithilfe einer EC- oder Kreditkarte gelten weltweit dieselben Regeln: Die PIN sollte unbedingt getrennt von der dazugehörigen Karte transportiert werden. Am besten ist sie im Gedächtnis gespeichert.

Vor der Nutzung des Geldautomaten sollte man stets auf nachträglich angebrachte Aufsätze am Karteneingabegerät achten. Diese werden von Betrügern dazu verwendet, die Daten auf der Karte auszuspionieren (s. Skimming). Beim geringsten Hinweis auf Manipulation des betreffenden Automaten sollte man keinen Weg scheuen, einen anderen Automaten aufzusuchen.

Hat man die Wahl, so sind immer Automaten oder Kartenterminals in Hotels, Wechselstuben oder öffentlichen Einkaufszentren zu bevorzugen, da diese eher kameraüberwacht sind und regelmäßiger gewartet werden als manche frei stehenden Terminals. Automaten in abgelegenen Gegenden, dunklen Gassen oder bekannten sozialen Brennpunkten sollten gemieden werden.

Vorsicht beim Geldumtausch auf der Straße! Immer wieder wird man am Reiseziel von fremden Personen angesprochen, welche privaten Geldumtausch zu besonders günstigen Wechselkursen anbieten. Vor solchen Geschäften wird dringend gewarnt! Die Gefahr solcher Deals ist nicht nur, zu wenig oder falsches Geld zu erhalten. In vielen Ländern ist öffentlicher Handel mit Geld gesetzlich verboten und mit teilweise hohen Strafen belegt. Im schlimmsten Fall kann sich das Angebot als ein Ablenkungsmanöver für einen Raubüberfall herausstellen.

Auslandsreise bei der Bank anmelden! Entscheidet man sich für eine EC-Karte oder Kreditkarte als Zahlungsmittel auf Reisen, so ist es – besonders bei längeren Aufenthalten und an entfernteren Reisezielen – wichtig, dass man die Bank über den geplanten Auslandsaufenthalt informiert, sonst kann es vorkommen, dass die Bank die Karte aus Sicherheitsgründen vorsichtshalber sperrt oder die Transaktion blockiert.

Für den Fall der Fälle, d. h. bei Verlust, Diebstahl oder Missbrauch der Karte ist es Voraussetzung, die Nummer des internationalen Sperrnotrufs stets bei sich zu führen – selbstverständlich getrennt von der Karte. Denn nur durch schnelles Handeln, d. h. durch sofortigen Anruf bei der Sperrhotline kann die betreffende Karte umgehend gesperrt werden.

 

Immer im Gepäck – einen Plan B

Die Sicherheit auf Reisen sollte in jeder Reisevorbereitung – privater oder geschäftlicher Art – ernst genommen werden, um bei Reiseantritt den Kopf freizuhaben für die schönen Dinge des Aufenthalts. Dazu gehört, sich schon vor der Reise – ganz ohne Panikmache – ausreichend darüber Gedanken zu machen, wie man gewappnet ist, wenn trotz aller Sicherheitsvorkehrungen irgendetwas schiefgeht, um dann in der Notsituation schnell handeln zu können.

Der berühmte „Plan B“ ist souveräner abrufbar, wenn man ihn vorher gedanklich schon durchgespielt hat. So sollten sich Notfallnummern etc. routinemäßig am Körper oder gespeichert im Smartphone befinden. Das Auge sollte auch an paradiesischen Reisezielen stets wachsam sein, im Notfall ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und in Ruhe zu handeln.

Auch wenn es keine perfekte Sicherheit im Ausland gibt, so kann sich jeder Reisende durch diese wenigen prophylaktischen Maßnahmen gut vorbereiten, um die kalkulierbaren Risiken für die Sicherheit auf Reisen zu minimieren. Dann kann auch ein Quäntchen jugendliches „No risk, no fun“ anstelle zu vieler Angstszenarien im Hinterkopf bestimmt nicht schaden.

 

Wir wünschen eine Gute und vor allem sichere Reise!