Beruhigt in den Urlaub | So sicherst Du Dein Zuhause für die Reise

Wer rechtzeitig an alles denkt und Sicherheitsvorkehrungen trifft, kann beruhigt in den Urlaub fahren Um beruhigt in den Urlaub fahren zu können, gehört auch die Gewissheit, dass währenddessen zu Hause alles in Ordnung ist. Neben der Versorgung von Haus und Garten gehört auch die Prävention gegen potenzielle Einbrecher, für die leerstehende Häuser oder Wohnungen dankbare Objekte darstellen. In den folgenden Beiträgen geben wir Dir nützliche Ratschläge, wie Du vor der Abreise in den ersehnten Urlaub die Versorgung und Sicherheit Deiner heimischen vier Wände organisieren kannst und mit welchen gezielten Vorkehrungen Du Dir nach der Rückkehr eine böse Überraschung ersparen kannst.

 

Das Zuhause für den Urlaub sichern – Grundregeln

Bevor Du am Abreisetag mit gepackten Koffern die Tür hinter Dir zumachst und unbeschwert in den wohlverdienten Urlaub startest, solltest Du einige wichtige Grundregeln berücksichtigen:

Fenster und Türen sichern: Vergewissere Dich, dass alle Türen und Fenster richtig verriegelt sind. Gekippte Fenster sind eine willkommene Einladung für Diebe. Um Dich vor ungebetenem Besuch zu schützen, ist es wichtig, Türen zweimal abzuschließen und nicht nur ins Schloss zu ziehen. Zusatzschlösser, Aufschiebeschutz für Rolläden und selbstverriegelnde Garagentore sind von Vorteil.

Wertsachen wegschließen: Wertvolle Gegenstände wie Schmuck etc. und Bargeld solltest Du während der Abwesenheit entweder in einem gut gesicherten Tresor versteckt im Haus oder am besten in einem Bankschließfach deponieren.

Stromversorgung: Ziehe die Stecker aus allen gängigen technischen Geräten. Wenn es während Deiner Abwesenheit zu einem Blitzeinschlag kommt und dieser einen Kurzschluss herbeiführt, kann dies zu einem Feuerschaden führen. Wichtige Zeitschaltuhren wie z. B. für die stundenweise Beleuchtung während der Abwesenheit müssen natürlich anbleiben. Positiver Nebeneffekt: Du sparst unnötig verbrauchten Strom.

Ersatzschlüssel für Notfälle: Bei jeder Reise ist es wichtig, dass eine Person vor Ort einen Ersatzschlüssel für Deine Wohnung oder das Haus besitzt und sich im Fall der Fälle Zugang verschaffen kann. Überlege Dir vorher, welche Person dafür infrage kommt. Ob Nachbar, Freund, Verwandter oder Vermieter – er oder sie sollte auf jeden Fall Dein volles Vertrauen besitzen. Besonders bei längerer Abwesenheit ist dadurch auch gewährleistet, dass der Briefkasten geleert, die Fenster gelüftet und die Blumen versorgt werden.

Mülltonnen leeren: Abfälle, speziell Biomüllabfälle, die über Tage oder Wochen vor sich hingammeln, können nicht nur hartnäckige Gerüche verursachen, sondern auch zu Schimmel- oder Schädlingsbefall führen. Dasselbe gilt für Tierstreu. Deshalb sorge dafür, dass am Abreisetag alle Mülltonnen geleert und ausgewaschen sind.

Haustiere: Bist Du Haustierbesitzer musst Du Dich rechtzeitig um einer zuverlässige Versorgung kümmern, oder nach einer Möglichkeit suchen, das Tier mitzunehmen.

 

Beruhigt in den Urlaub: Maßnahmen zur Einbruchprophylaxe

Urlaubszeit ist Einbruchszeit. Die Einstellung „mich wird’s schon nicht treffen“ ist leichtsinnig. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Eingebrochen wird längst nicht mehr nur in Nobelgegenden. Die Gelegenheit, die sprichwörtlich Diebe macht, zu unterbinden ist mit wenigen Maßnahmen verwirklichbar. Hier einige Tipps:

Regelmäßige Präsenz eines Nachbarn oder Freundes, der Deinen Zweitschlüssel hat, signalisiert, dass das Haus bzw. die Wohnung nicht komplett leer steht. Oft spionieren Einbrecher ihr Objekt vorher tagelang aus. Die Tatsache, dass jederzeit jemand aufkreuzen kann, wirkt in vielen Fällen abschreckend. Positiver Nebeneffekt: Es wird regelmäßig gelüftet, die Blumen gegossen und der Briefkasten geleert.

Anwesenheit vortäuschen: Ein über längere Zeit offensichtlich unbewohntes Haus ist eine Verlockung für Langfinger. Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder sind hilfreiche Assistenten für die Einbruchsprophylaxe. Beides gibt es inzwischen kostengünstig zu kaufen. Mithilfe einer Zeitschaltuhr kannst Du beispielsweise zu bestimmten Zeiten das Licht oder das Radio im Haus anschalten oder die Rolläden bedienen, was potenzielle Einbrecher verunsichert.

Tipp:
Sei immer einen Schritt weiter als die Einbrecher: Programmiere Zeitschaltuhren so, dass Licht, TV oder Radio zu unterschiedlichen Zeiten an- und ausgehen. Entdecken die Diebe eine Regelmäßigkeit, durchschauen sie, dass es sich um einen Trick handelt.

 
Schweigen ist Gold: Auch wenn die Vorfreude auf den Urlaub groß ist und Du sie am liebsten mit der ganzen Welt teilen willst, versuche zu vermeiden, dass Fremde davon erfahren. Sei vorsichtig in Kneipen, an öffentlichen Veranstaltungen, am Arbeitsplatz oder bei unbekannten Personen, wie z. B. Handwerkern oder Zeitungsausträgern.

Virtueller Einbruchsschutz: Du solltest auf Deiner Mailbox keine Nachricht über Deine Abwesenheit hinterlassen oder in sozialen Netzwerken öffentlich mitteilen, dass und wohin Du weggefahren bist. Auch das Hochladen von Urlaubsfotos kann gefährlich sein, denn potenzielle Einbrecher nutzen diese Informationen, um festzustellen, wann ein Einbruch problemlos möglich ist. Sei vorsichtig mit Eintragungen Deiner Adressdaten, Online-Suchmaschinen spucken zum Namen schnell die zugehörigen Daten aus.

 

Haus sichern durch Alarmsysteme

Gute Alarmsysteme sind eine sinnvolle Investition wenn es um das Abschrecken von Einbrechern geht Alarmanlagen sind nicht billig, aber effektiv. Ein lauter Ton schreckt Kriminelle ab, gleichzeitig erhältst Du und der Sicherheitsdienst eine Nachricht, schon ist Hilfe unterwegs. Mithilfe einer passenden Alarmanlage kannst Du Dein Haus auf mehrere Arten schützen und so beruhigter in den Urlaub fahren.

Richtige Auswahl: Überlege Dir vor dem Kauf, welche Türen und Fenster Du schützen möchtest. Den Anforderungen angepasst kannst Du entsprechende Sensoren wählen. So benötigen Türen und Fenster andere Sensoren als Systeme für die Raumüberwachung. Für Fenster und Glastüren sind Glasbruchsensoren empfehlenswert.

Nützliche Zusatzfunktionen: Sinnvoll ist ein sogenannter Sabotageschutz, welcher Alarm gibt, wenn jemand versucht, die Alarmanlage zu zerstören. Auch eine Notstromversorgung ist nützlich, sie sorgt dafür, dass die Alarmanlage auch bei Stromausfall scharf bleibt. Systeme mit integrierter Anwesenheitssimulation sind teuer, bieten aber zusätzliche Sicherheit, ebenso Systeme mit eingebauten Bewegungsmeldern und Überwachungskameras. Mithilfe moderner smarter Systeme kannst Du per App-Steuerung von unterwegs das Vorgehen zu Hause überblicken und eingreifen.

Effektiv kalkulieren: Alarmsysteme sind in der Regel keine kostengünstige Angelegenheit. Überlege genau, in welchem Umfang Du Dich absichern möchtest – bei aller Wichtigkeit der Haussicherung muss man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und das Haus in einen Hochsicherheitstrakt verwandeln. In Vergleichsportalen oder bei Stiftung Warentest kannst Du Dich über Preis-Leistungs-Spektren verschiedener Systeme informieren.

Tipp:
Hast Du bereits eine Alarmanlage, solltest Du diese vor der Abreise gründlich überprüfen und aktivieren. Sind batteriebetriebene Sensoren integriert, stelle sicher, dass diese geladen sind.

Deine unmittelbaren Nachbarn sollten über Deine Abwesenheit informiert sein, damit diese nicht davon ausgehen, dass es sich bei einem eventuellen Einbruch um einen Fehlalarm handelt.

Schutz vor Naturgewalten

Gegen Naturgewalten wie starken Regen , Sturm oder Gewitter lassen sich prophylaktische Vorkehrungen treffen Nicht nur Einbrecher stellen während Deiner Abwesenheit eine Gefahr für Dein Zuhause dar, sondern auch unvorhergesehene Naturereignisse wie Sturm, Hochwasser, Blitzschlag sind nicht zu unterschätzende Risiken. Naturkatastrophen sind nicht verhinderbar, aber Du kannst einige Vorkehrungen treffen, um Dein Haus zu schützen und unnötige Risiken vermeiden:

Fenster dicht schließen schützt vor eindringendem Regen oder Schnee. Speziell Dachfenster müssen gut verschlossen sein, da bei einem Unwetter sonst nicht unerhebliche Wasserschäden entstehen könnten. Bei längerer Abwesenheit sollte trotzdem das Haus durch eine Person Deines Vertrauens regelmäßig gelüftet werden, um evtl. Schimmelbildung zu vermeiden. Gekippte Fenster stellen außerdem eine Gefahr bei Sturm und Orkan dar.

Garten wetterfest machen. Sturm, Starkregen und vor allem Hagel können im Garten während Deiner Abwesenheit große Schäden verursachen. Kübelpflanzen sollten geschützt z. B. an der Hauswand oder im Haus verstaut werden, für empfindliche Gewächse bietet sich eine geeignete Abdeckung an.

Lose Gegenstände wie Gartenmöbel, Gartenwerkzeug oder Spielsachen solltest Du sicher verstauen, da diese bei einem Sturm durch die Gegend fliegen könnten und Schäden anrichten, für die Du verantwortlich bist.

Blitzschlag ist leider immer noch eine häufige Brandursache. Mit einem Blitzableiter bist Du weitgehend geschützt, zusätzlich bieten sich sogenannte Überspannungsschutzgeräte an, kurz SPD (Surge Protective Device). Diese werden vom Elektriker im Verteilerkasten eingesetzt und bieten Schutz vor Überspannungsbränden. Auf jeden Fall solltest Du bei allen elektronischen Geräten vor der Abreise die Stecker ziehen. Moderne Geräte sind zwar gesichert und können das Risiko minimieren, ein Restrisiko ist dennoch vorhanden.

Das Abstellen des Außenwasseranschlusses in den Wintermonaten ist wichtig als Prävention gegen Frostschäden. Wenn das Wasser in der Leitung einfriert, kann diese platzen und einen Wasserschaden verursachen, welche eine teure Reparatur zur Folge hat. Speziell ältere Gebäude sind davon betroffen.

 

Mieterpflichten beachten

Wenn Du in einem Mietverhältnis stehst, musst Du Dich auch in Abwesenheit aufgrund der Obhutspflicht um Deine Wohnung kümmern. Dies ist eine Art Fürsorgepflicht des Mieters. Sie bedeutet, dass Du als Mieter die Wohnung/das Haus in einem guten Zustand erhältst und verpflichtet bist, voraussehbare Schäden zu verhindern. Hier einige Fakten und Tipps:

Bei auftretenden Schäden während Deiner Abwesenheit musst Du dafür sorgen, dass sich diese nicht noch verschlimmern und baldmöglichst beseitigt werden. Das gilt auch für Personen, die sich während seiner Abwesenheit um die Wohnung kümmern.

Zu den Mieterpflichten gehören u. a. regelmäßige Mietzahlungen, Nebenkosten etc., das Zahlen von Rechnungen für Strom, Gas, Versicherungen und Telefon. Mit einem Dauerauftrag oder einem SEPA Lastschriftverfahren bist Du auf der sicheren Seite.

In Mietwohnungen betrifft die Obhutspflicht nicht nur die Wohnung selbst, sondern alle gemeinschaftlich nutzbaren Räume des Mietshauses. Auch während Deiner Abwesenheit musst Du Verpflichtungen, z. B. Einhaltung der Hausordnung, Kehrwoche etc. nachkommen bzw. jemanden damit verbindlich beauftragen.

Für Schäden, die in Deiner Abwesenheit entstehen, trägst Du die volle Verantwortung. Hast Du beispielsweise vergessen, vor Deinem Winterurlaub die Außenwasserversorgung abzuschalten und es kommt zu einem Rohrbruch, gilt dies als Eigenverschulden.

 

Tipps für längere Abwesenheit

Im Gegensatz zum „normalen“ Urlaub stellen sich bei längerer Abwesenheit erweiterte Herausforderungen. Steht die Wohnung oder das Haus für längere Zeit leer, solltest Du zusätzliche Vorkehrungen treffen sowie nach geeigneten Möglichkeiten suchen, dass in Deinem Zuhause während der gesamten Zeit Deiner Abwesenheit alles „in trockenen Tüchern“ bleibt.

Nachsendeantrag: Ein Nachsendeantrag – entweder an Deinen Aufenthaltsort oder an eine Person Deines Vertrauens – macht bei längerer Abwesenheit doppelt Sinn: Erhältst Du wichtige Post oder fristgebundene Rechnungen, so ist jemand vor Ort, der Dich umgehend informieren oder sogar in Deinem Auftrag Dinge erledigen kann. Außerdem füllt sich der Briefkasten nicht so schnell. Zeitungs- und Zeitschriften-Abos kann man in vielen Fällen für die Dauer der Abwesenheit aussetzen, die Vertragsdauer verlängert sich dann entsprechend.

Vollmacht: Bist Du über lange Zeit weit weg von zu Hause ist es sinnvoll, einer Person Deines Vertrauens eine Vollmacht auszustellen, um wichtige Angelegenheiten in Deinem Namen erledigen zu können. Von der Genehmigung des Öffnens privater Post bis hin zu unaufschiebbaren finanziellen Transaktionen oder der Genehmigung für die Veranlassung wichtiger Reparaturarbeiten kann eine Vollmacht viel Ärger ersparen und im Notfall eine verfrühte Rückreise verhindern.

Termine organisieren: Regelmäßige Termine, wie z. B. Schornsteinfeger, Zähler ablesen, Heizungswartung etc. sind auch in Deiner Abwesenheit notwendig. Kümmere Dich vorher darum, dass solche Termine entweder vor Deiner Abreise erledigt werden oder organisiere eine Vertrauensperson, welche dies für Dich erledigt.

Plan B bereithalten: Bei sehr langen Abwesenheiten, z. B. Auslandsjahr, monatelanger Montagereisen etc. macht eine doppelte Absicherung Sinn. Falls die Vertrauensperson, die Dein Zuhause hütet und sich um Deine Erledigungen kümmert, erkrankt, verunfallt oder selbst verreist, solltest Du noch eine Alternative „auf der Ersatzbank“ sitzen haben. Wichtig ist der Austausch aller relevanten Daten und einer Liste der zu erledigenden Dinge für alle involvierten Personen.

 

Housekeeping

Einen guten Schutz gegen Einbruch bietet Housekeeping, da immer jemand da ist Am sichersten ist das Haus, wenn es auch während Deiner Reise bewohnt ist. Besonders bei längeren Reisen ist es nicht nur aus Aspekten der Sicherheit, sondern auch finanziell sinnvoll, wenn das Haus bzw. die Wohnung nicht leer steht. Es gibt mehrere Möglichkeiten, aber auch einiges zu beachten:

Seriöse Onlineportale wie Airbnb, 9flats oder Wimdu vermitteln jedes Jahr Millionen Übernachtungen in Häusern oder Privatwohnungen. Beachte: Abhängig von Stadt oder Gemeinde ist die Dauer einer solchen Vermietung beschränkt. Manche Gemeinden regeln beispielsweise, dass die vorübergehende kostenpflichtige Unterbringung von Feriengästen in Privatwohnungen auf eine bestimmte Wochenzahl beschränkt ist oder das Vermieten an Feriengäste bis maximal 50 Prozent der eigengenutzten Fläche möglich ist. Erkundige Dich bei Deiner Gemeindeverwaltung, bevor Du Dein Heim online inserierst!

Wenn Du Dein Zuhause temporär über Online-Portale vermietest, musst Du die Einnahmen dem Finanzamt mitteilen, sonst drohen hohe Strafen. Einnahmen bis 520 Euro pro Jahr sind steuerfrei.

Für Mieter gilt: Für die Bereitstellung Deiner Mietwohnung/Mietshaus an Fremde benötigst Du die ausdrückliche Zustimmung Deines Vermieters. Die klassische Untervermietungserlaubnis, welche in den meisten Mietverträgen impliziert ist, reicht für das kurzzeitige Weitervermieten an wechselnde Gäste nicht aus.

Zeitmietverträge: Bei langen Auslandsaufenthalten kannst Du als Haus- oder Wohnungsbesitzer Dein Zuhause während dieser Zeit über einen regulären – befristeten Mietvertrag regulär vermieten. Dies hat den Vorteil, dass Du es nur mit einer Person bzw. Familie zu tun hast und nicht mit ständig wechselnden Feriengästen. Bist Du in einem Mietverhältnis, muss der Vermieter miteingebunden werden.

Tipp zum Schluss:
Am Tag der Abreise steht meistens die Vorfreude, gepaart mit positiver Betriebsamkeit im Vordergrund. Eine To-do-Liste für den Abreisetag verhindert, dass Du in der Abreisehektik wichtige Erledigungen in puncto Sicherheit vergisst!