Dynamic Currency Conversion – DCC

DCC-Abzocke an Geldautomaten im Ausland Eine weitere Form der Geldabzocke bei Urlaubern verbreitet sich in immer mehr Ländern, die nicht den Euro als offizielles Zahlungsmittel besitzen:

Dynamic Currency Conversion oder auch abgekürzt DCC genannt. Diese automatische Umrechnung der jeweiligen Landeswährung in Euro kommt Touristen oftmals teuer zu stehen.

Mit bis zu 10 % Kursverlust entpuppt sich die vermeintlich praktische automatische Währungsumrechnung als kostspielige Abzocke. An diesem vermeintlich guten Service für den Tourist verdient letzten Endes nur einer – und das ist der Finanzdienstleister, während der Kunde auf den hohen Kosten sitzen bleibt.

 

Was ist Dynamic Currency Conversion?

Das System zur automatischen Währungsumrechnung von Fremdwährungen in Euro gibt es bereits seit längerem, wurde jedoch erst in den letzten Jahren immer mehr und mehr publik. Urlauber beschweren sich zunehmend über diese dreiste Art der Abzocke, die dazu sogar noch formal legal ist. Ein System, was zunächst kundenfreundlich erscheint, entpuppt sich am Ende des Urlaubs als ein teures Unterfangen.

In Tschechien, Polen, Schweiz, Türkei, Großbritannien, aber auch in China, Thailand oder Dubai findet man an Geldautomaten, in Geschäften, Tankstellen, Duty Free Shops oder auch Hotels die anscheinend praktische Möglichkeit, in der eigenen Währung die Rechnung zu bezahlen oder Geld abzuheben.

Wer auf die eigentlich harmlose Frage des Verkäufers „Möchten Sie die Rechnung in Euro zahlen?“ mit „Ja“ antwortet oder das plötzliche Pop-Up Bedienfeld am Geldautomaten, der die automatische Direktumrechnung anbietet, bestätigt, der wird auf seiner Kontoabrechnung nicht schlecht staunen.

Mit einem festen Wechselkurs, der bis zu 13 % schlechter ist als der eigentliche Tageskurs, werden die Rechnungs- und Abhebungsbeträge umgerechnet. Das, was auf den ersten Blick praktisch erscheint, ist um ein vielfaches teurer als die Bezahlung oder Abhebung in der Landeswährung.

 

Wie funktioniert Dynamic Currency Conversion?

Das System ist relativ simpel und erscheint auf den ersten Blick transparent. Nach dem Einschieben der Karte erkennt der Automat, dass es sich um eine ausländische Kreditkarte oder Girocard handelt. Sofort erscheint auf dem Automatendisplay die Heimatwährung, umgerechnet mit einem festen Wechselkurs. Ein fester Wechselkurs, im Gegensatz zu dem ungewissen schwankenden Tageskurs, den man im Augenblick nicht kennt.

Das man hierbei nichts falsch machen kann denken leider viele. Genau diese Unwissenheit machen sich die Finanzdienstleister zu Nutze. Trotz gleichbleibender Dienstleistung, dem Geld abheben an einem Geldautomat einer ausländischen Fremdbank oder bargeldloser Zahlung, man erhält keine Extraleistung für die zusätzlich gezahlten Gebühren über das System der Dynamic Currency Conversion.

Noch mehr Kosten durch das Auslandseinsatzentgelt

Beachtenswert ist auch, dass trotz Nutzung der automatischen Umrechnung in die eigene Währung dennoch das Auslandseinsatzentgelt der Hausbank oder auch des Kreditkarteninstituts fällig wird. Besser ist es Beträge in der Landeswährung zu zahlen und die Hausbank umrechnen zu lassen.

Die Umrechnung erfolgt immer eng am internationalen Wechselkurs und man kommt günstiger davon, trotz des regulär aufgeschlagenen Auslandseinsatzentgelts der Bank oder des Kreditkarteninstituts. Nutzt man zum Geld abheben eine sogenannte Reisekreditkarte lässt sich sogar weltweit gebührenfrei Geld abheben.
 

 

Neue Form der legalen Abzocke?

Einmal beim Geld abheben oder Bezahlen nicht aufgepasst und schon schlägt die kostspielige automatische Währungsumrechnung zu Buche. Die Finanzdienstleister berufen sich darauf, dass dem Kunden immer die freie Wahl gelassen wird, ob man in Landeswährung zahlen möchte oder in der eigenen Währung. Die Realität sieht dabei jedoch meist anders aus.

Die oft unzureichende Aufklärung des Touristen wird hierbei ausgenutzt, indem die Dienstleistung beim Bezahlen im Geschäft angeboten wird. Immer öfter tauchen auch Fälle auf, in denen Touristen berichten, dass sie in Hotels oder Geschäften regelrecht dazu genötigt wurden, Zahlung in der Heimatwährung zu tätigen.

 

Wer verdient an der Masche?

Hinter dem System stecken Finanzdienstleister, wie Euronet oder Evalon. Sie verdienen an der selbst festgelegten Höhe der Kommissionen oder des Umrechnungskurses, der bis zu 10 % schlechter ist als der Tageskurs.

Ebenso werden Hoteliers, Geschäftsinhaber und Banken damit geködert, DCC für Zahlungen anzubieten, denn sie erhalten bei der Nutzung des Systems durch den Kunden Provisionen oder sogar versteckte Provisionen, die sogenannten Kick Back Zahlungen.

Die großen Kreditkarteninstitute distanzieren sich hingegen von dieser Abzocke und wollen auch nichts damit zu tun haben. Schwierig wird es für den geprellten Kunden, wieder an sein Geld zu gelangen, denn oftmals kommen Banken oder Kreditkarteninstitute nicht für den Schaden auf.

 

Tipps zur Umgehung von Dynamic Currency Conversion

Folgende Tipps helfen dabei, nicht auf die DCC-Masche hereinzufallen:

Fragen der Verkäufer, ob man in Euro zahlen möchte, immer mit „Nein“ beantworten. Besser in Landeswährung zahlen.

Achten Sie darauf, dass die Abrechnung immer nur den Betrag in Landeswährung ausweist und auch nur diese Belege unterschreiben.

Vorab über den Wechselkurs im Land informieren! Dieser lässt sich auf unseren Länderseiten einsehen. Praktisch für unterwegs ist ebenfalls eine Umrechnungsapp, die man kostenlos downloaden kann. Die Links zur App findet man unten.

Beim Geld abheben auch nicht von der Optik des DCC Bedienfeldes verleiten lassen! Oftmals wird hierbei der eigentlich bessere Wechselkurs ohne DCC in rot dargestellt und wirkt irreführend. Auch muss wiederholt bestätigt werden, dass die Auszahlung in der Landeswährung erfolgen soll.