Reisen mit Kindern – Tipps für einen entspannten Urlaub

Beim Reisen mit Kindern gibt es einige Punkte zu beachten Der Familienurlaub ist in vielen Haushalten die Krönung eines langen Arbeitsjahres, die Belohnung für den harten Alltag, die schönste Zeit des Jahres im Kreise der Familie an einem schönen Ort. Reisen mit Kindern ist anders, weshalb wir dieser Urlaubsform ein eigenes Kapitel gewidmet haben.

Denn Reisen mit Kindern bedeutet vor allem Verantwortung, es gilt viele Dinge zu beachten, von der Reiseplanung bis zur Urlaubsgestaltung. Auch das Reisen mit Babys und Kleinkindern ist in der heutigen Zeit absolut üblich geworden, die Tourismusbranche hat sich bestens darauf eingestellt.

Mit einer unendlich scheinenden Bandbreite an Möglichkeiten familienfreundlicher Reisen sprießen immer neue Plattformen für Familienreisen wie Pilze aus dem Internet. Das Angebot verschiedenster Familienreisen ist so vielfältig wie die unterschiedlichen Ansprüche der Reisenden. Vom Cluburlaub mit Kinderbetreuung bis zum kindgerechten Campingurlaub ist alles möglich.

In den folgenden Abschnitten beleuchten wir wichtige Fakten zum Thema Reisen mit Kindern und geben einen Abriss von Fakten, welche bei der Planung einem Urlaub mit Kindern relevant sind, sowie ein paar nützliche Tipps:

 

Reisedokumente für Kinder

„Auch Kinder müssen sich ausweisen“

Bis 2012 war es möglich, die Kinder bis zum 12. Lebensjahr bei einem Elternteil in den Reisepass eintragen zu lassen. Dies wurde geändert. Jedes Kind – unabhängig vom Alter – benötigt für Reisen ins Ausland ein eigenes Identifikationsdokument. Je nach Reiseziel gibt es mehrere Optionen:

Der Kinderreisepass ist für Reisen mit Kindern das effektivste Dokument. Ein Reisepass ist weltweit gültig, deutlich günstiger als der Personalausweis, er kann verlängert und aktualisiert werden. Der Kinderreisepass ist für Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren vorgesehen.

Der elektronische Reisepass ist in einigen wenigen Ländern – wie z.B. in den USA – auch für Kinder und sogar Babys Vorschrift. Er ist für Kinder und Jugendliche 6 Jahre gültig und kann nicht verlängert werden.

Auch ohne den sogenannten ePass kann man in die USA einreisen, dann muss allerdings ein Visum beantragt werden. Aber Vorsicht! Jeder fünfte Visa-Antrag in die USA wird abgelehnt, außerdem ist dies die teurere Option.

Der Personalausweis wird üblicherweise nur ab dem 16. Lebensjahr ausgestellt, auf Wunsch der Eltern können aber auch jüngere Personen einen Personalausweis erhalten. Er innerhalb ist maximal 6 Jahre gültig und gilt innerhalb der EU und den Schengen-Staaten.

Achtung: Die Geburtsurkunde und die Krankenkassen-Karte sind keine gültigen Reisedokumente!

Detaillierte und aktuelle Informationen zu den Einreisebestimmungen aller Staaten dieser Erde findet man auf den Seiten des Auswärtigen Amtes.

 

Beim Reisen mit Kindern – das Alter beachten!

„Windeln oder Windsurfen“

Reisen mit Babys und Kleinkindern bedürfen auch im Urlaub besonderen Voraussetzungen. Deshalb ist auch die Reisevorbereitung sehr viel intensiver und umfangreicher. Ein kindgerechtes Umfeld, sowie Sicherheit und Hygiene stehen bei der Wahl des Urlaubsortes im Vordergrund. Die Unterkunft muss sorgfältig ausgewählt werden und kindersicher sein.

Babys haben intensivere Bedürfnisse, der Fokus der Urlaubsplanung sollte danach ausgerichtet sein. Das Reisegepäck ist deutlich umfangreicher, die Packliste ungleich länger. Kurze Anfahrtswege sind sinnvoll. Fluggesellschaften erlauben Neugeborene ab einem Alter von 7 Tagen.

Längere Flüge mit Neugeborenen sollten aber gut durchdacht sein, die Bewegungsfreiheit ist sehr beschränkt, und obwohl für die Mitnahme von Babynahrung ins Flugzeug eine Sonderregelung existiert, gibt es oft Probleme mit der Mitnahme am Zoll und der Zubereitung im Flugzeug. Auch die hohe natürliche Strahlenbelastung in großen Höhen sollte in die Überlegung mit einbezogen werden.

Bitte bedenken: Babys nehmen am Urlaub nicht aktiv teil und werden aus ihrem gewohnten Rhythmus herausgerissen, was für das Baby und die Eltern dann oft zusätzlichen Stress bedeutet.

Schulkinder erleben den Urlaub mit allen Sinnen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Reisebranche besonders für die Altersgruppe zwischen 6 und 16 Jahren die meisten Angebote parat hat. Ob Spielplatz, Strand oder Sport, Kinder sind begeisterungsfähig, wollen aber beschäftigt sein. Für diese Altersklasse gibt es fast unbegrenzte Möglichkeiten, somit ist die Angebotsvielfalt der Reiseunternehmen gigantisch. Seriöse Vergleichsportale helfen bei der Auswahl vor der endgültigen Buchung der Reise.

Reisen mit Jugendlichen beinhaltet andere Herausforderungen als der Urlaub mit kleineren Kindern oder Babys. Pubertierende wollen auch im Urlaub oft selbstständig Unternehmungen starten. Für die Eltern ganz klar stressfreier, aber Vorsicht! Die Aufsichtspflicht der Eltern besteht auch im Urlaub. Die Eltern haften, und zwar nach den Gesetzten des jeweiligen Urlaubslandes.

Auch der Jugendliche kann entsprechend der Gesetzeslage im Urlaubsland zur Verantwortung gezogen werden. Was bei uns als „Dummer-Jungen-Streich“ toleriert wird, kann in einem anderen Staat eine Gefängnisstrafe nach sich ziehen. Wichtig ist deshalb, dieses Thema präventiv mit den Jugendlichen vor der Reise zu besprechen.

 

Möglichkeiten für Reisen mit Kindern

„Wo fühlen sich Kinder wohl?“

Der klassische Erholungsurlaub mit Kind und Kegel steht immer noch ganz oben auf der Beliebtheitsskala von Familienreisen. Ob Strand oder Berge – maximale Erholung bei einem Minimum an Stress ist erwünscht – möglichst für Eltern und Kinder gleichermaßen. Eine große Angebotsvielfalt an Pauschalreisen lässt keine Wünsche offen. Den ganzen Tag am Strand liegen ist mit Kindern meistens nicht die Beschäftigung der Wahl, so macht es Sinn, sich vorher zu erkundigen, welche Aktivitäten möglich sind. Ob romantisch im Zelt, bequem im Hotel oder in der Klubanlage mit Animation und Kinderbetreuung, das bleibt die individuelle Entscheidung der Familie.

Urlaub mit Kindern in Erlebnisferienparks ist schon seit Jahrzehnten ein Trend, welcher sich durchgesetzt hat. Nicht nur Familien aus Großstädten genießen die schönste Zeit des Jahres in großen, aber abgegrenzten Erlebnisparks. Urlaub in einer Art touristischem Mikrokosmos mit kompaktem Programm, hohem Erlebniswert und komplett durchplanbar.

Rundreisen sind schon ohne Kinder deutlich stressiger und aufwendiger in der Planung als ein Urlaub an einem bestimmten Reiseziel. Ständiger Ortswechsel, Gepäckoptimierung, permanentes Einstellen auf neue Situationen etc. sind Faktoren, die man sich deutlich machen muss, wenn man eine Rundreise mit Kindern plant. Besonders Babys und Kleinkinder leiden unter übermäßiger Reizüberflutung.

Aktivurlaub ist besonders mit Kindern eine gute Alternative zum klassischen Strandurlaub. Surf- und Segelreisen, Familienwanderwochen, Ferien auf dem Reiterhof u.v.m. sind besonders beliebt bei Familien, dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder wird Rechnung getragen. Sollte sich der Nachwuchs im Pubertätsalter doch noch für einen Urlaub mit den Eltern entscheiden, so sorgen oft Aktivitäten wie Seilklettern, Kitesurfen oder im Winter ein cooler Snowboardurlaub für Begeisterung und bleibende Erinnerungen bei den Heranwachsenden.

Tipp: Wählt man beim Reisen mit Kindern Hotels, Campingplätze oder Apartmentanlagen, die mit „familienfreundlich“ werben oder offiziell als kindertauglich gekennzeichnet sind, so hat das deutliche Vorteile für Eltern und den Nachwuchs: Kindgerechte und kindersichere Ausstattung, Spielmöglichkeiten, Kindermenüs, aber auch Wellness und Sportangebote für die Erwachsenen etc. bieten während des Aufenthaltes angenehme Randbedingungen. Außerdem ist die Toleranz gegen fröhlichen Kinderlärm deutlich toleranter als in „normalen“ Hotels, Campingplätzen oder anderer Ferienanlagen.

 

Unterwegs mit Kindern

„Mit der Familie sicher ans Ziel“

Je nach Alter und Anzahl der mitreisenden Kinder ist der Transport zum Urlaubsort meistens logistisch anspruchsvoller und aufwendiger als beispielsweise beim Pärchen-Spontanurlaub. Fliegen ist deshalb oft die effektivste Lösung. Auch bei innereuropäischen Urlaubszielen ist ein zweistündiger Flug für die Familie stressfreier als eine zehnstündige Autofahrt. Aber Vorsicht: Auch Kinder, sobald diese einen eigenen Sitzplatz benötigen, zahlen im Flugzeug in der Regel den vollen Preis.

Über die Hälfte der Deutschen fahren nach Angaben des ADAC mit dem eigenen Auto in den Urlaub. Mit Kindern im Auto muss es nicht zwangsläufig in Stress ausarten. Der Vorteil vom Reisen mit Kindern im eigenen Auto ist die Flexibilität, Pausen und Spielzeiten können beliebig eingeteilt werden. Allerdings ist die Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt, und der Fahrer hat die Verantwortung.

Wichtig ist, für ausreichende Pausen zu sorgen, um dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden. Platz für Gepäck ist im Auto meist genug, außerdem ist die Mobilität der Familie am Urlaubsort gesichert.

Die Bahnreise ist für Reisen mit Kindern eine durchaus interessante Variante. Vorbuchbare Familienabteils und Waggons mit Spielecke in ICE Zügen machen die Bahnreise für Familien mit Kindern attraktiv. Kinder bis zu einem Alter von fünf Jahren reisen mit der DB umsonst, für Kinder und Jugendliche gibt es Ermäßigungen und Sondertarife wie die Junior-BahnCard etc.

Außerhalb Europas hingegen sind die Standards des örtlichen Bahnverkehrs so unterschiedlich wie die Reiseländer selbst. Hier sollte der Reisende vorab ausloten, ob die Bahnreise mit Kindern zumutbar und sicher ist. Tipp: Zugreisen mit Kindern sollten immer vor der Reise gebucht werden. Zu groß sind sonst die Risiken überfüllter Abteile, Stehplätze und Platzmangel in den Gepäckablagen – besonders in der Ferienzeit.

Die geeignete Unterkunft

„Was ist bei der Übernachtung mit Kindern zu beachten?“

Ein Familienurlaub in der Ferienwohnung oder im gemieteten Ferienhaus hat den Vorteil, dass man wenig Zwängen unterliegt, nicht an Essenszeiten gebunden ist und ausreichend Platz vorhanden ist. In der Regel sind Ferienwohnungen kindgerecht und kindersicher ausgerüstet. Wickeltisch, Hochstuhl, Steckdosensicherung etc. gehören im Regelfall zum Standard.

Vorsicht: Unterschiede gibt es oft bei der Abrechnung der Betten: Nicht immer sind Zustellbetten oder Gitterbetten im Preis inbegriffen, auch wenn das Baby/Kind offiziell keine Übernachtungspauschale bezahlt. Nachfragen sollte man auch bei Bedarf an Stellplatz für Kinderwägen etc.

Oft ist aber die Selbstversorgung in Ferienwohnungen ein K.O.-Kriterium, viele Eltern haben in den Ferien das Bedürfnis nach Rundumversorgung ohne Einkaufen, kochen und putzen. In diesem Fall fällt die Entscheidung dann meist auf den Hotelurlaub, auch mit dem Nachwuchs. Der „Verwöhnfaktor“ ist deutlich höher als bei der Ferienwohnung, das Platzangebot aber weitaus geringer.

Um dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder trotzdem genügend Raum zu geben, gibt es selbst für die lebhafte Großfamilie geeignete Familienhotels mit entsprechenden Angeboten wie Spielplätzen, Kinderfesten, speziellen Kindermenüs, Jugendtreffs etc. Dies gilt insbesondere für große Hotelanlagen, die vor allem in den touristischen Ballungszentren in weltweit verteilten Unternehmensketten organisiert sind. Bekannt sind in dieser Kategorie vor allem die Klubhotels.

Nah an der Natur und maximale Bewegungsmöglichkeit bietet der Urlaub mit Kindern auf dem Campingplatz. Ob Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt, für Kinder ist Campen ideal. Damit es auch für die Erwachsenen erholsam werden kann, ist es wichtig darauf zu achten, dass der Campingplatz der Wahl auf Familien mit Kindern ausgerichtet ist.

Spielplätze, Wickelräume etc. sollten vorhanden sein. Tipp: Einige Reiseveranstalter bieten sogenannte Familiencamps an, d. h. spezielle Campingreisen mit vielseitigen Spielangeboten für Kinder, Wellness und Sportangebote für die Erwachsenen, Kinderbetreuung, kindgerechte Gastronomie etc.

 

Sicherheit beim Reisen mit Kindern

„Safety first – beim Reisen mit Kindern oberstes Gebot“

Wenn man mit Kindern unterwegs ist, dann steht das Thema Sicherheit an oberster Stelle. Je kleiner die Kinder, desto mehr Risiken gilt es zu beachten. Schon bei der Reiseplanung können manche der Risiken ausgeschlossen oder minimiert werden:

Ein ausreichender Versicherungsschutz ist auch für Kinder auf Reisen unumgänglich. Am wichtigsten dabei ist zweifelsohne die Reisekrankenversicherung. Vorsicht: Während bei gesetzlichen Versicherungen die Kinder bei den Eltern im Regelfall automatisch mitversichert sind, gilt dies nicht zwingend für private Zusatzversicherungen, speziell der Reisekrankenversicherung. Viele Versicherungsgesellschaften bieten spezielle Reisepakete für Kinder und Jugendliche an.

Tipp: Es gibt eine Reihe von Kreditkartenanbietern, welche im Rahmen ihrer Zusatzleistungen Versicherungspakete offerieren.

Die Welt ist in Aufruhr, Krieg und Terror beherrschen in unzähligen Staaten dieser Erde das Geschehen. Nie war es so wichtig wie in der heutigen Zeit, die politische Lage des ausgesuchten Reiselandes gründlich abzuchecken. Am zuverlässigsten kann man dies über die Seiten des Auswärtigen Amtes oder über die jeweiligen Botschaften. Es liegt in der alleinigen Verantwortung der Eltern, mit Kindern keine Länder zu bereisen, welche politisch instabil sind.

Nicht jedes Urlaubsland besitzt eine ähnliche Kriminalitätsstatistik wie die der Bundesrepublik. Unabhängig von der politischen Situation existieren selbst in den demokratischsten Reiseländern Gefahren durch Kriminelle, die nicht zurückschrecken, auch Kinder oder jugendliche Reisende zu beklauen.

Tipp: Ein aufklärendes, altersgerechtes Gespräch mit dem Nachwuchs kann im Vorfeld einiges verhindern. Auch einem Kindergartenkind kann beigebracht werden, dass man in der fremden Umgebung vorsichtiger sein muss als daheim – der Geldbeutel nicht wie gewohnt selbstverständlich in der Hosentasche transportiert wird, sondern besser an einem sicheren Ort wie z.B. einer Bauchtasche.

 

Aufsichtspflicht bei Kindern und Jugendlichen

„Aufsicht und Aufklärung beachten“

Ob Zuhause oder auf Reisen, die Aufsichtspflicht für Minderjährige besteht immer und überall. Fernab vom gewohnten Umfeld und bekanntem Tagesablauf ist dies auf Reisen manchmal schwieriger als im vertrauten Umfeld.

Vorsicht: andere Länder, andere Gesetze. Die Volljährigkeit mit 18 Jahren und die Strafmündigkeit ab dem 14. Lebensjahr sind nicht weltweit gültig. So kann in entsprechenden Staaten ein Jungenstreich eines 12-jährigen mit dessen Inhaftierung enden. Selbiges gilt für Gesetzte zum Jugendschutz. Deshalb ist bei Reisen außerhalb der EU dringend anzuraten, sich darüber eingehend kundig zu machen. Die jeweiligen Konsulate oder das Auswärtige Amt verfügen zu jedem Staat über entsprechendes Informationsmaterial, welches angefordert werden kann.

Die wichtigste Maßnahme beim Reisen mit Kindern ist die Vermittlung von Sicherheit durch Aufklärung. Wer sich im Vorfeld im Familienkreis zusammensetzt und mit den Kindern über Land, Leute und Gepflogenheiten des Reiselandes diskutiert, kann präventiv viele kalkulierbare Risiken ausschließen. Kinder sind neugierig, und – kindgerecht verpackt – können dem Nachwuchs erzählerisch die Schönheiten, aber auch die Risiken, die im Urlaubsland bestehen, nahegebracht werden. In manchen Ländern kann das Wissen über religiös bedingte Kleiderordnung oder spezielle Verhaltensweisen vor großen Unannehmlichkeiten bewahren. Andere Länder, andere Sitten, das ist die Botschaft, die auch kleineren Kindern nahegebracht werden kann.

Reist man mit Kindern, so ist es sinnvoll, sich im Rahmen der Reisevorbereitung kundig zu machen, wie am Urlaubsort eine medizinische Notversorgung geregelt ist. Besonders mit Babys und Kleinkindern ist es wichtig, im Notfall zu wissen, wo und wie man sich am Urlaubsort Hilfe holen kann.

 

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Reisen mit Kindern?

„Der perfekte Termin“

Das leidige Schulferienthema bestimmt in vielen Haushalten die Diskussion über den nächsten Familienurlaub. Die gesetzliche Schulpflicht ist der limitierende Faktor beim Reisen mit Kindern. Bei entsprechender Kinderanzahl ist es dann den Familien über viele Jahre nicht mehr möglich, außerhalb der Schulferien zu verreisen. Diese Tatsache schlägt sich in der Preisstaffelung nieder, die zwischen Hauptsaison und Nebensaison unterscheidet. Wirtschaftlich nachvollziehbar, aber für die Reisekasse ganz klar eine Benachteiligung von Familien.

Zu keinem Zeitpunkt ist das Reisen so teuer wie in den Schulferien. Tipp: Nicht überall ist die Kluft zwischen Hauptsaison und Nebensaison sehr groß. Besonders Tourismusunternehmen, welche auf Familienreisen ausgerichtet sind, bieten auch in den Schulferien durchaus günstige Schnäppchen an, die auch für den kleinen Geldbeutel bezahlbar sind.

Wer es zeitlich und finanziell arrangieren kann, sollte die „Zeit davor“ noch richtig ausnutzen, auch mit kleineren Kindern sind unter den richtigen Voraussetzungen auch längere Reisen möglich, die man sich in der Hauptsaison eventuell nicht mehr leisten kann, wenn die Kinder schulpflichtig sind.

Ob Winter oder Sommer die richtige Jahreszeit ist, das hängt von den Vorlieben der Familien ab. Skifahren oder Strandurlaub ist Philosophiesache. Vorsicht: Besonders kleine Kinder reagieren oft empfindlich auf Temperaturschwankungen und Klimaunterschiede als Erwachsene. Ob die Hitze von Ägypten oder der Dauerfrost der Alpengletscher – Kinder brauchen Zeit, sich auf die aktuellen Gegebenheiten einzustellen. Die Zeit der Umstellung sollte man den Kindern – und natürlich auch sich selbst – lassen, um auch nachhaltig das Gefühl der Erholung genießen zu können.

 

Reisen mit Kindergruppen

„Im Rudel unterwegs“

Reisen mit Kindern innerhalb der Familie ist oft anstrengender und mit mehr Planungsaufwand verbunden. Die Steigerung ist das Reisen mit Kindergruppen. Ob Schulklassen, Vereinsausflüge oder Jugendgruppen, Gruppenreisen mit Kindern stellen für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung dar. Keine Reise muss im Chaos enden, wenn man richtig plant. Nachfolgend ein paar Anregungen:

Die Anzahl der Betreuer sollte in jedem Fall ausreichend sein, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. Dies gilt besonders für den Transport. Unabhängig von der Aufsichtspflicht ist es für alle Beteiligten stressfreier und sicherer, wenn ausreichend volljährige Betreuer die Gruppe begleiten.

Die Aufsichtspflicht muss im Vorfeld offiziell abgeklärt werden. Wenn Kinder ohne Begleitung ihrer gesetzlichen Vertreter verreisen, so muss die Frage der gesetzlichen Verantwortung während der Reise und der Aufsichtspflicht schriftlich geklärt werden. Eine Unterlassung kann strafrechtliche Konsequenzen zur Folge haben, da nicht offiziell verantwortliche Personen keine Möglichkeit haben in Vertretung des Kindes zu agieren.

Die Reisebuchung spielt bei Gruppenreisen eine zentrale Rolle. Die Reiseplanung von Gruppenreisen ist ein eigenes Kapitel. Eine Vielzahl von Reiseunternehmen ist auf Gruppenreisen mit Kindern und Jugendlichen spezialisiert, dementsprechend groß ist die Angebotsvielfalt.

Tipp: Sollte die Gruppenreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn stattfinden, so ist eine vorherige Platzreservierung unumgänglich. Nur so können – besonders bei großen Gruppen und langen Fahrten – unangenehme Situationen vermeiden werden, wie z. B. Schulklassen, die über lange Strecken die Gänge der Züge belagern wodurch der Pendlerverkehr unnötig behindert wird.

Die Unterkunft von Kinderreisegruppen sollte auch speziell auf dessen Bedürfnisse zugeschnitten sein. Tipp: Nicht immer sind es Jugendherbergen, die die günstigste Unterkunft für Gruppen bieten. Es gibt eine Reihe von Hostel- oder Hotelketten, welche Räumlichkeiten für Schülerreisen günstig anbieten.

Fazit: Ob Familienreise oder Schulexkursion, das Reisen mit Kindern ist eine besondere und sehr verantwortungsvolle Angelegenheit, die besonderer Vorbereitung bedarf.

Trotz allem darf man eines niemals vergessen: Im Vordergrund sollte bei allen organisatorischen Purzelbäumen die Freude stehen, wie schön es ist, neugierigen Kinderaugen die Welt zu zeigen!