Krankheit auf Reisen – Was tun?

Was bei einer Krankheit auf Reisen zu beachten ist Niemand will sich die Situation gerne vorstellen: Nach einem harten Arbeitsjahr gönnt man sich den wohlverdienten Urlaub – und wird krank. Das Hotelbett wird zum Krankenlager, in schlimmeren Fällen endet die Reise in einem Krankenhaus am Ende der Welt, oder viel zu früh im Flieger zurück nach Hause. Mit so einer Notsituation ist man oft erstmal überfordert. Nicht immer ist es möglich, den Fall der Fälle zu vermeiden, trotzdem ist es wichtig, sich im Vorfeld der Reise damit auseinanderzusetzen, was bei einer Krankheit auf Reisen zu tun ist. Auch prophylaktisch können bei der Reisevorbereitung Maßnahmen getroffen werden, um sich für den „Worst Case“ zu rüsten:

 

Wichtig für die Reise: Auslandskrankenversicherung

Ein ausreichender Krankenversicherungsschutz ist nicht nur im Alltag unabdingbar, speziell auf Reisen ist es wichtig, sich entsprechend abzusichern. Jeder Urlauber sollte im Ausland grundsätzlich einen Versicherungsnachweis der gesetzlichen Krankenkasse in Form der European Health Insurance Card (EHIC) im Gepäck haben. Bei den meisten gesetzlichen Versicherern ist diese in der Chipkarte integriert.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen aber nicht in allen Ländern medizinische Kosten und Aufwendungen und diese in der Regel nicht in vollem Umfang. So ist das Abschließen einer zusätzlichen Auslandskrankenversicherung äußerst sinnvoll im Falle einer Krankheit auf Reisen.

Selbst in Ländern, in denen die gesetzlichen Krankenkassen eine notwendige Versorgung gewährleisten, werden die Kosten nur bis zu einer Höhe erstattet, welche die Versorgung in Deutschland kosten würde. Der Umfang der geleisteten Heil- und Transportkosten im Ausland kann – je nach Reiseland – stark von dem in Deutschland bestehenden Standard abweichen. Die Differenz trägt der Patient selbst.

So wird beispielsweise ein durch Krankheit im Urlaub notwendiger Rücktransport grundsätzlich nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. In einigen Staaten ist die Einreise ohne Auslandskrankenversicherung gar nicht gestattet. Eine angemessene Auslandskrankenversicherung ist nicht teuer. In vielen Fällen besteht sie im Rahmen eines Kreditkartenvertrags oder der Mitgliedschaft in einem Automobilclub.

Oft nützlich: Eine gut ausgestattete Reiseapotheke

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke sollte in keinem Reisegepäck fehlen. Dadurch ist man bei kleineren Verletzungen oder Beschwerden harmloserer Art nicht auf die örtlichen Apotheken und Ärzte angewiesen.

Beinhalten sollte eine Reiseapotheke auf jeden Fall Desinfektionsmittel, Schmerzmittel, Medikamente gegen Husten, Schnupfen und Magen-Darm-Erkrankungen, Brandsalbe, Mückenschutz sowie Verbandsmaterial, Pinzette und Pflaster. Je abgelegener das Reiseziel, umso intensiver muss über eine sinnvolle Reiseapotheke nachgedacht werden.

Unser Tipp: Viele Apotheken oder auch Onlineapotheken bieten Komplettpakete an, oder stellen individuell eine entsprechende Reiseapotheke zusammen. Wer von der letzten Reise noch im Besitz einer Reiseapotheke ist, sollte diese vor jeder neuen Reise auf Vollständigkeit und Haltbarkeitsdaten der Medikamente überprüfen.

 

Impfungen und Impfpass

In den europäischen Urlaubsländern gelten ähnliche Impfempfehlungen wie in Deutschland. Innerhalb der Europäischen Union besteht für Reisende aber keine Impfpflicht. Für exotische Reiseziele empfiehlt es sich, die Impfempfehlungen des Auswärtigen Amtes für das jeweilige Reiseland zu beachten und sich vom Hausarzt beraten zu lassen. Sinnvoll ist es, den Impfpass schon einige Zeit vor der Abreise zu überprüfen, denn manche Impfungen benötigen regelmäßige Auffrischungen oder wirken erst nach mehreren Wochen. Und grundsätzlich gehört der Impfpass immer ins Reisegepäck!

 

Hygiene schütz vor Krankheit auf Reisen

Die konsequente Einhaltung einer Grundhygiene ist die beste Prophylaxe gegen Krankheit auf Reisen. Denn in vielen Ländern entsprechen Sauberkeit und hygienische Bedingungen nicht den hiesigen Verhältnissen. Besonders in exotischen Reiseländern sollte man Wasser nur industriell verschlossenen, versiegelten Flaschen konsumieren. Im Zweifelsfall sollte man das Wasser vor dem Trinken und Zähneputzen abkochen. Regelmäßiges Händewaschen sollte Routine sein. Auch die Verwendung von Desinfektionstüchern oder Hygienespray ist hilfreich, um krankmachende Keime fernzuhalten.

 

Praktische Tipps für den Ernstfall

Bei der Bezahlung von Rechnungen sollte man unbedingt auf nachvollziehbare Quittungen oder Belege für die medizinische Versorgung achten!

Für den Notfall eines Arzt- oder Krankenhausbesuchs im Ausland ist es hilfreich, die Notfallnummer der Krankenversicherung im Gepäck zu haben. Bei stationärer Krankenhausbehandlung wird von der Notrufzentrale der Auslandskrankenversicherung auch eine Kostenübernahme gegenüber dem Krankenhaus erklärt.

Handelt es sich bei der Krankheit auf Reisen um einen Notfall an einem Ort mit mangelnder medizinischer Versorgung, kann die Deutsche Botschaft vor Ort um Hilfe gebeten werden, Hilfe erhält man im Notfall auch über die zentrale Notfallnummer des Auswärtigen Amts: +49 30 1817 0.

Allergiker und chronisch kranke Personen sollten die entsprechenden Dokumente wie Attest oder Allergiepass stets bei sich führen.