Bargeldlose Bezahlung mit Kreditkarten

Die bargeldlose Bezahlung mit Kreditkarten ist zum weltweiten Standard geworden Beim Einkaufen, im Restaurant, im Onlineshop oder auf Reisen – eine Kreditkarte erweist sich in vielen Fällen als praktischer Alltagsbegleiter. Als Besitzer einer Kreditkarte ist man unabhängig von Bargeld. Die Bargeldlose Bezahlung mit der Kreditkarte ist in den verschiedensten Formen weltweit möglich. Kreditkarten sind schon lange nicht mehr das Privileg einer besser verdienenden Bevölkerungsschicht. Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Kreditkarte als sicheres Zahlungsmittel quer durch die Gesellschaft etabliert. Über 33 Millionen Kreditkarten, welche in Deutschland im Umlauf sind, sprechen für sich. Neben dem Abheben von Bargeld an Geldautomaten und Kartenterminals rund um den Erdball spielt die bargeldlose Bezahlung mit Kreditkarten eine wichtige Rolle.

Bargeldloses Bezahlen mit der Kreditkarte ist bequem und sehr sicher. Neben der klassischen bargeldlosen Bezahlung in Geschäften oder an der Tankstelle sowie bargeldlose Bezahlungsformen wie Überweisungen oder Onlinebezahlung ist eine neue Form der bargeldlosen Bezahlung weltweit auf dem Vormarsch: die kontaktlose Bezahlung mit der Kreditkarte durch die NFC-Technologie. In der Bundesrepublik noch in den Kinderschuhen steckend ist diese Form der bargeldlosen Kreditkartenzahlung in vielen Ländern schon bewährter Standard. Wir haben recherchiert, welche Formen des bargeldlosen Bezahlens mit der Kreditkarte effektiv sind, welche Gebühren anfallen können, was es genau die neue NFC-Technologie auf sich hat und welche Vorteile, aber auch Risiken diese Bezahlungsform birgt:

 

Was für Arten der bargeldlosen Bezahlung mit Kreditkarten gibt es?

Die klassische bargeldlose Bezahlung mit Kreditkarten

Die Bezahlung vor Ort. Dies bedeutet die Begleichung von Rechnungen im Restaurant, in Hotels, an Tankstellen, im Reisebüro etc. Die Prozedur ist denkbar einfach: Man überreicht dem jeweiligen Händler die Kreditkarte, die Nummer der Kreditkarte wird mit einem Lesegerät eingelesen, anschließend wird die Kartenzahlung durch die Unterschrift oder PIN des Karteninhabers bestätigt.

Hat der Kunde die Kreditkarte im Geschäft oder im Hotel vorgelegt, so sendet der betreffende Händler oder Hotelier auf elektronischem Weg eine Anforderung über den zu zahlenden Betrag an die Kreditkartengesellschaft. Wird diese Autorisierungsanfrage von der Kartengesellschaft akzeptiert, bekommt der Händler das Geld gutgeschrieben. Das Kreditkartenunternehmen überweist das Geld an den Händler. Anschließend holt es sich das Geld beim Kunden per Abbuchung wieder zurück – zu den vereinbarten Konditionen.

 

Überweisen mithilfe einer Kreditkarte

Überweisungen per Kreditkarte sind nicht bei allen Anbietern möglich. Wer beispielsweise Besitzer einer Visacard ist, kann Geld auch mit dieser überweisen. Wenn der Kreditkartenanbieter das Überweisen per Kreditkarte ermöglicht, erhält der Kunde in Regel einen Onlinezugang zu seinem Konto. Per User-ID und Passwort kann er sich in dieses einloggen und dort Überweisungen tätigen.

Um Überweisungen mit der Kreditkarte zu tätigen, ist ein Code notwendig. Dies soll die Sicherheit erhöhen. Dieser Code wird in der Regel per SMS zugesandt. Nur mit diesem Code kann man das Überweisen mit der Kreditkarte vornehmen und die Empfängerdaten in die Eingabemaske eingeben. Oftmals ist es einfacher, zusätzlich zur Kreditkarte die Girocard (EC-Karte) für Überweisungen während der Reise mitzunehmen. Überweisungen mit TAN-Generator oder Mobile TAN sind einfacher durchzuführen.

 

Online Bezahlen mit der Kreditkarte

Mit gängigen Kreditkarten wie Visa, Mastercard, American Express oder Diners Club kann man überall problemlos online bezahlen. Bei einer Onlinebezahlung muss man die Kreditkartennummer, das Verfallsdatum und die Kartenprüfnummer angeben. Allein durch die Kenntnis dieser Daten kann jede beliebige Person unter dem Namen des Kunden online einkaufen. Deshalb hat beim Onlineshopping die Sicherheit oberste Priorität!

Sicherheitshinweise für Onlinezahlungen

Wer im Internet einkauft, sollte als Erstes die Seriosität der Shop- und Webseite überprüfen. Außerdem ist bei einer Zahlung mit Kreditkarte im Internet unbedingt zu beachten, dass man nicht auf einen Betrug hereinfällt. Die Kreditkartendaten sollten niemals per E-Mail oder über einen Kurznachrichtendienst herausgegeben werden!

Dies gilt vorrangig für sogenannte Phishing-E-Mails, in denen der Kunde aufgefordert wird, die Kreditkartendaten für die Zahlung zu übermitteln. E-Mails dieser Art muss man zur eigenen Sicherheit sofort löschen und als Spam markieren. Ein seriöser Onlineshop fordert per E-Mail keine Kreditkartendaten.

Man muss sicherstellen, dass beim Bezahlvorgang eine sichere SSL-Verbindung zwischen dem Computer des Kunden und dem Shop besteht. Dazu muss in der Adresszeile ➢ https:// anstatt ➢ http:// stehen und ein Symbol in Form eines kleinen Schlosses zu sehen sein. Nur dann ist die Verbindung sicher und ausreichend verschlüsselt.

 

Kontaktloses Bezahlen per NFC

Die meisten herkömmlichen Kreditkarten – egal ob Visa oder Mastercard – die seit Juli 2017 neu ausgegeben wurden, sind mit einer NFC-Schnittstelle ausgestattet. NFC steht für „Near Field Communication“ und ist die Bezeichnung für einen weltweit führenden Standard für kontaktlose Zahlungen. Alle Akzeptanzstellen für das kontaktlose Bezahlen mithilfe der Kreditkarte sind an den Logos von Mastercard kontaktlos und Visa kontaktlos (im In- und Ausland) oder am Wellensymbol (nur im Inland) erkennbar.

Bis 2020 sollen nahezu alle Kassenterminals in Europa für kontaktloses Bezahlen ausgerüstet sein. Die Zahlung erfolgt in Sekundenschnelle ohne die Einführung der Karte in das Lesegerät – bis zu einer Summe von derzeit 25 Euro sogar ohne Bestätigung durch PIN oder Unterschrift. Aufgrund der Aktualität dieser bargeldlosen Zahlform haben wir der NFC-Technologie einen eigenen Abschnitt gewidmet.

 

Welche Kreditkarten eignen sich für die bargeldlose Bezahlung?

Grundsätzlich kann man mit jeder Form der Kreditkarte bargeldlos bezahlen, entweder „vor Ort“ in Restaurants, Hotels, Geschäften etc., oder auch im Internet. Die Akzeptanz für das bargeldlose Bezahlen ist bei Kreditkarten im Gegensatz zu EC-Karten in den meisten Staaten gegeben. Im weltweiten Vergleich wirkt Deutschland jedoch aufgrund der Gebührenstruktur für Händler schon fast rückschrittlich.

Im Ausland besitzen Kreditkarten eine große Akzeptanz als bargeldloses und sicheres Zahlungsmittel. Dies gilt auch für das Abheben von Geld an Automaten. Aktuell gibt es etwa 40 Millionen Akzeptanzstellen für bargeldlose Zahlungen weltweit, während zusätzlich an über 1.600.000 Geldautomaten mit der Kreditkarte Bargeld bezogen werden kann.

Die größte Anzahl an Akzeptanzstellen für Kreditkarten besitzen Visa und Mastercard.

Die Bandbreite der Kreditkarten, die als bargeldloses Zahlungsmittel akzeptiert werden, ist sehr groß. Unterschiede gibt es allerdings bei der Gebührenfrage (s. Kapitel Gebühren bei der bargeldlosen Bezahlung mit Kreditkarten). So gilt z. B. das Gesetz für die Garantie der gebührenfreien bargeldlosen Bezahlung innerhalb der Eurozone nicht für alle Kreditkarten.

Auch mit Studenten- oder Schülerkreditkarten können bargeldlose Bezahlungen erfolgen. Hier sind allerdings die Vertragsbedingungen und Bezahlungslimits zu beachten.

Mit Prepaid Kreditkarten kann genauso problemfrei bargeldlos bezahlt werden wie mit herkömmlichen Kreditkarten. Überall dort, wo Visa oder Mastercard akzeptiert werden, kann der Karteninhaber mit seiner Prepaidkarte Waren und Dienstleistungen bezahlen. Voraussetzung ist, dass die Prepaid-Kreditkarte Guthaben aufweist.

Spezielle Vorteile bieten kostenlose Reisekreditkarten. Sie erfahren weltweit Akzeptanz, innerhalb der Europäischen Währungsunion ist die bargeldlose Bezahlung gebührenfrei. Außerdem ist weltweites Geldabheben in Landeswährung ohne Auslandseinsatzgebühr möglich. Viele Anbieter kostenloser Reisekreditkarten bieten innerhalb des Kreditkartenvertrags ein kostenloses Girokonto an. Mit der dazugehörigen – ebenfalls gebührenfreien – Girocard (EC-Karte) können ebenfalls bargeldlose Bezahlungen getätigt werden.
 

 

Exkurs: Allgemeine Vorteile für Kreditkartenbesitzer

Bargeldloses Bezahlen in Form von Überweisungen, direkter Bezahlung vor Ort, Lastschrift, Onlineshopping, bargeldlose Bezahlung mit NFC etc.

Sicheres Zahlungsmittel

Weltweite Akzeptanz beim bargeldlosen Bezahlen und beim Geld abheben an Automaten

Komfort beim Onlineshoppen: Auch im Internet bequem und sicher einkaufen

Attraktive zusätzliche Leistungen, z. B. bei Reisekreditkarten mit integrierter Reiseversicherung

Notfalldienst im In- und Ausland, internationale Kartensperrnummer

Bei Verlust schneller Ersatz

Neue Karten sind ab Juli 2017 mit Kontaktlosfunktion NFC ausgerüstet.

 

Kontaktloses Bezahlen mit Kreditkarten

Was ist NFC?

Die bargeldlose Bezahlung mit der Kreditkarte über NFC etabliert sich im Bereich des kontaktlosen Bezahlens NFC (Near Field Communication, auf Deutsch: Nahfeldkommunikation) ist ein Funkstandard. Mithilfe der NFC-Kommunikation können Daten auf kurzen Distanzen völlig kontaktlos übermittelt werden. Diese Technologie ermöglicht kontaktloses Bezahlen mithilfe von EC-Karten, Kreditkarten oder auch per Smartphone-App.

NFC basiert auf der Technik von RFID (“radio-frequency identification” – auf Deutsch: Identifizierung mithilfe elektromagnetischer Wellen). RFID ist definitionsgemäß die Bezeichnung für eine Technologie aus Sender-Empfänger-Systemen zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Objekten und Lebewesen mit Radiowellen. Geräte, die einen NFC-Chip nutzen, können je nach Bedarf Daten empfangen und speichern.

Die Übertragungsgeschwindigkeit von NFC beträgt 424 kByte/s. Das hört sich erst mal sehr langsam an. Aber da mittels der NFC-Technik ausschließlich Zahlen, Texte und Codes übermittelt werden und kein Transport von Bildern oder Videos stattfindet, ist diese relativ langsame Übertragungsgeschwindigkeit vollkommen ausreichend.

Ein großer Vorteil des kontaktlosen Bezahlens ist die Geschwindigkeit und die Bequemlichkeit. Der Kunde hält einfach die entsprechende Geldkarte vor das Lesegerät und bezahlt in Sekundenschnelle. Für kleinere Beträge ist diese Technologie äußerst praktisch, denn bei dieser Zahlweise sind weder die PIN-Eingabe noch eine Unterschrift fällig. Das umständliche Suchen nach Kleingeld fällt weg, langfristig kann diese Technologie u.a. die langen Warteschlangen an Supermärkten und Kaufhäusern deutlich verkürzen.

 

Wie funktioniert NFC bei der Kreditkartenzahlung?

Immer mehr Kreditkarten besitzen einen NFC-Chip. Dieser Chip ist sehr klein. Er ist nicht sichtbar in der Karte eingebaut. Hält man die Kreditkarte an der Kasse im Discounter oder an der Tankstelle an das Lesegerät, werden die Daten der Kreditkarte kontaktlos per NFC übertragen.

Bis zu einem Betrag von 25 Euro sind weder eine Unterschrift noch die PIN notwendig. Erst bei höheren Beträgen ist aus Sicherheitsgründen eine Legitimation notwendig. Dieses Limit verhindert, dass im Falle eines Diebstahls größere Summen von der Karte ausgegeben werden, bevor die Karte gesperrt ist (Wichtig: geklaute oder verloren gegangene Karten immer sofort sperren lassen – die Internationale Sperrnotrufnummer ist 116116 (diese Nummer ist rund um die Uhr an jedem Tag der Woche erreichbar).

NFC-Chips funken nur über eine Distanz von ca. 4 cm. Sender und Empfänger der Informationen müssen stets sehr nah aneinander sein, um die Daten übertragen zu können. Das sorgt für einen hohen Schutz vor Kriminellen. So wird verhindert, dass jemand zu nah mit seiner Karte an den Terminal der Kasse gelangt.

Vorsicht: Manche Karten lassen sich mit handlichen Lesegeräten teilweise über eine Entfernung von bis zu 20 cm auslesen. Betrüger können in der Kassenschlange das Lesegerät für wenige Sekunden an das Portemonnaie an die Hosentasche des Kunden halten. Die Daten können ausgelesen werden und im Anschluss auf eine Blankokarte übertragen werden, mit welcher der Kriminelle dann einkaufen gehen kann.

Je nach Art der Kreditkarte unterscheidet man verschiedene Zahlsysteme: Die neuen Zahlungsverfahren per NFC mit Kreditkarten sind PayWave für VISA-Kreditkarten und PayPass für Matercard-Kreditkarten.

Ein entsprechendes Symbol auf der Kreditkarte zeigt an, ob die Karten für das kontaktlose Bezahlen geeignet sind oder nicht. Dieses NFC-Symbol ähnelt dem Wellensymbol, welches auch teilweise verwendet wird, um ein Geräusch oder eine WLAN-Verbindung darzustellen. Auch der Aufdruck „PayWave“ oder „PayPass“ zeigt an, dass die Kreditkarte mit der NFC-Technik ausgerüstet ist

 

Gebühren bei der NFC Zahlung mit Kreditkarte

Die Gebühren für eine kontaktlose Zahlung über NFC sind in der Regel nicht höher als die Gebühren für normale Zahlungen, bei denen die Karte in das Lesegerät eingesteckt wird. Das bedeutet, innerhalb der Europäischen Währungsunion entstehen bei der bargeldlosen Bezahlung mit Kreditkarten per Gesetz keine zusätzlichen Gebühren – auch bei der NFC-Zahlung.

In Staaten außerhalb der Europäischen Währungsunion werden die gleichen Gebühren erhoben wie bei der „traditionellen Kartenzahlung“ durch Einstecken der Karte in das Lesegerät. Die kontaktlose Bezahlung ist der klassischen bargeldlosen Bezahlung wirtschaftlich gleichgesetzt.

In den Anfangszeiten der NFC-Zahlung waren – je nach Zahlungsdienstleister – die monatlichen Grundgebühren für Karten mit NFC-Funktionen oft höher. Heutzutage ist der NFC-Chip auf fast allen Kreditkarten standardmäßig installiert und verursacht keine zusätzlichen Gebühren.

Sicherheit bei der NFC-Zahlung mit Kreditkarten

Die Sicherheit von NFC Zahlungen ist ein wichtiger Aspekt Die NFC-Technologie gilt grundsätzlich als besonders sicher, da sich die Geräte nur in einem räumlich sehr kleinen Feld austauschen können. Der maximale Abstand zwischen Station und Handy oder Karte beträgt in der Regel nur wenige Zentimeter. In einigen wenigen Fällen mobiler Lesegeräte kann der Abstand allerdings höher sein. Bei größeren Entfernungen ist ein Datenfluss nicht mehr möglich. Aus diesem Grund ist es für Kriminelle schwierig, Daten abzufangen und zu missbrauchen.

Abhöranfälligkeit: Was sich nach James-Bond-Fantasie anhört, ist eine ernst zu nehmende Problemstelle bei der NFC-Übertragung: Selbst in schwachen elektromagnetischen Feldern ist es möglich, Signale abhören. Entscheidend dafür ist ein Empfänger mit einer leistungsstarken Antenne, welche auch in großer Entfernung noch geringe Signale abfangen und umwandeln kann. Haben es technisch versierte Kriminelle auf NFC-Daten abgesehen, bietet sich hier mit dem entsprechenden Know-how ein Schlupfloch.

Auf den NFC-Karten werden nicht mehr Daten gespeichert als auf der herkömmlichen Bankkarte. Gespeichert werden in der Regel die letzten zehn bis fünfzehn Zahlungsvorgänge mit der Terminalnummer des Händlers, zusätzlich Datum und Betrag des Kaufs. Außerdem können das Jugendschutzmerkmal „unter / über 18 Jahre“, der Kartentyp und die Kartennummer ausgelesen werden.

Eine Sicherheitslücke ergibt sich aus dem System selbst: Betrüger können auf dem Smartphone eine illegale App installieren, das NFC aktivieren, danach das Handy auf die Karte oder die Geldbörse legen (max. 4 cm Abstand genügen), und schon zeigt die illegale App auf dem Smartphone alle Daten der Karte – inkl. der sensiblen Kartennummer sowie dem Ablaufdatum der Karte an. Diese beiden Angaben reichen aus, um z. B. Onlineeinkäufe zu tätigen.

Bei Diebstahl der Kreditkarte mit NFC-Funktion kann der Kriminelle ohne Zeitverzögerung Zahlungen per NFC vornehmen, da bis zu einem Betrag von bis zu 25 Euro keine Identifizierung notwendig ist. Bei Diebstahl der Karte bedeutet das ein Wettlauf gegen die Zeit: Deshalb muss man die Kreditkarte bei Feststellen des Fehlens der Karte sofort sperren. Der internationale Sperrnotruf +49 116 116 ist rund um die Uhr erreichbar.

 

Gebühren beim bargeldlosen Bezahlen mit der Kreditkarte

Gebühren bei der Bezahlung im Inland und innerhalb der Eurozone

Die gute Nachricht zuerst: Die Zeiten sind vorbei, in denen man Gebühren bezahlen musste, wenn man die Rechnung per Kreditkarte bargeldlos begleichen hat – entweder durch Kartenzahlung, aber auch per Überweisung oder Lastschriftverfahren. Hintergrund für die positive Entwicklung ist ein Gesetz, basierend auf der EU-Richtlinie, die 2017 durch den Deutschen Bundestag verabschiedet wurde. Dieses Gesetz untersagt den Händlern, eine sogenannte Surcharge-Gebühr für die Nutzung der wichtigsten bargeldlosen Zahlungsmittel zu verlangen.

Auf Reisen innerhalb der Europäischen Währungsunion (Eurozone) ist es somit kostenlos möglich, bargeldlos mit Kreditkarten zu bezahlen. Es werden keine Gebühren berechnet. Auch in Island, Liechtenstein und Norwegen kann man seit 2017 mit der Kreditkarte und der EC-/Girocard gebührenfrei bargeldlos bezahlen.

Ausnahmen! Das 2017 verabschiedete Gesetz gilt sowohl für die „klassische bargeldlose Zahlung“ mit Kreditkarte, aber auch für NFC-Zahlungen und Onlinezahlungen. Trotzdem dürfen in einigen Fällen Gebühren berechnet werden:

1. Gebühren für die bargeldlose Bezahlung mit in Deutschland selten benutzten Kreditkarten wie American Express und Diners Club sind weiterhin erlaubt.

2. Bei Zahlungen mit PayPal wird die Gebühr nach wie vor zum Kaufpreis hinzugerechnet.

3. Händlerkreditkarten sind von dem Gesetz für Gebührenfreiheit bei der bargeldlosen Bezahlung ausgenommen.

Diese Staaten gehören zur Europäischen Währungsunion

 

  • Belgien
  • Deutschland
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Irland
  • Italien
  • Lettland
  • Litauen
  • Luxemburg
  • Malta
  • Niederlande
  • Österreich
  • Portugal
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Republik Zypern

 

Gebühren bei der Bezahlung außerhalb der Eurozone

Beim Einsatz von Kreditkarten für die bargeldlose Bezahlung außerhalb der Europäischen Währungsunion werden von den zuständigen Banken und Kreditkarteninstituten Auslandseinsatzgebühren berechnet. Diese werden prozentual vom bezahlten Betrag berechnet und liegen in der Regel bei 1,75 – 4 % der bargeldlos bezahlten Summe. Ein Blick in die Unterlagen der Bank (AGBs) verschafft Klarheit über die genaue Höhe der Gebühren für die Kartezahlung außer Landes.

Unser Tipp: Gebühren sparen durch Barzahlung. Im Gegensatz zu den Gebühren für das bargeldlose Bezahlen ist das Abheben von Geld in Landeswährung bei der Nutzung einiger Kreditkarten gebührenfrei. Hierbei handelt es sich um sogenannte kostenlose Reisekreditkarten. Diese sind zwar zum Teil bei der bargeldlosen Zahlung im nichteuropäischen Ausland gebührenpflichtig, nicht aber beim Geld abheben in Landeswährung an autorisierten Geldautomaten. Dies gilt für Reisekreditkarten weltweit.

Im Klartext: Der Umweg zum Gelautomaten oder Kartenterminal lohnt sich! Mit einer kostenlosen Reisekreditkarte kann der Kunde die benötigte Summe in Landeswährung gebührenfrei abheben, um anschließend die Rechnung im Restaurant, im Supermarkt oder an der Tankstelle bar zu bezahlen. Für die Ausstattung einer sicheren Reisekasse mit einer auslandstauglichen Zweitkarte ist dies ein großes Plus.

 

Exkurs: Was bedeutet Auslandseinsatzentgelt?

Das Auslandseinsatzentgelt ist eine Gebühr, welche beim Einsatz von Girokarten (EC-Karten) und Kreditkarten im Ausland oder auch bei Einkäufen in Onlineshops anfallen kann. Bei Bargeldverfügungen an ausländischen Geldautomaten fällt bei der Nutzung von herkömmlichen Kreditkarten diese Gebühr an, wenn man Bargeld in einer fremden Währung abhebt. Das Auslandseinsatzentgelt definiert sich als eine Art Währungsumrechnungsprovision.

Bezahlt man außerhalb der Eurozone mithilfe der Kreditkarte in einer fremden Landeswährung, so wird eine Umrechnung dieser Fremdwährung in die inländische Währung (Euro) notwendig. Diese Umrechnung bedeutet für die jeweiligen Kreditinstitute einen zusätzlichen Aufwand, den sie mit dem sogenannten Auslandseinsatzentgelt begleichen. Dieses beträgt in der Regel ein bis vier Prozent des gezahlten Umsatzes. Den genauen Betrag kann der Kunde der Kreditkartenabrechnung entnehmen.

 

Vorteile der bargeldlosen Bezahlung mit Kreditkarte

Bequemlichkeit – immer den passenden Betrag parat

Durch das bargeldlose Bezahlen mit Kreditkarten ist das Einkaufen und Begleichen von Rechnungen wesentlich bequemer. Der Kunde muss nicht vor jedem Einkauf darauf achten, dass er ausreichend Bargeld in der Tasche hat.

 

Sicherheit – im Alltag und auf Reisen

Die Kreditkarte ist sowohl im Alltag als auch auf Reisen im Ausland ein sehr sicheres Zahlungsmittel durch die Möglichkeit der bargeldlosen Bezahlung. Voraussetzung ist die getrennte Aufbewahrung von Karte und PIN.

Wird der Geldbeutel gestohlen, so ist kein oder nur wenig Geld verloren. Die gestohlene Kreditkarte kann durch die sofortige Einleitung der Kartensperrung gesichert werden. Die meisten Kreditkartenunternehmen bieten sehr schnell einen kostenlosen Ersatz für die gestohlene oder verloren gegangene Kreditkarte.

 

Flexibilität – auch ohne Geldautomat

Bei der Mitnahme einer Kreditkarte hat man als Kunde quasi ständig das gesamte Guthaben komprimiert in Form einer kleinen Plastikkarte dabei. So können auch spontane Einkäufe getätigt werden, ohne vorher einen Bankautomaten aufsuchen zu müssen.

 

Bezahlen im Ausland – Auch in Fremdwährungen

Im Urlaub oder auf Geschäftsreisen ins Ausland ist die bargeldlose Bezahlung mit der Kreditkarte ein großer Vorteil. Mit Kreditkarten kann man auch in Ländern problemlos bezahlen, die eine andere Währung als das Heimatland besitzen. Umständliches Umrechnen und Umtauschen von Währungen entfallen bei der bargeldlosen Bezahlung. Vorsicht: Nur im Bereich der Europäischen Währungsunion ist die bargeldlose Bezahlung gebührenfrei!

 

Einfache Onlinezahlung – rund um den Globus

Bargeldlos mit der Kreditkarte beim Onlineshoppen bietet ebenso Vorteile. Onlinezahlungen ins Ausland sind auf diese Weise problemlos und ohne große Umstände möglich. Für Käufe im Ausland gelten dieselben gesetzlichen Gebührenregeln wie für die „klassische“ bargeldlose Bezahlung.

 

Schnelligkeit – Geldtransfer in Sekunden

Die Kreditkarte bietet in der Regel den schnellsten und einfachsten Weg, Geld im In- und Ausland zu transferieren. Durch die Einführung der NFC-Technik wird der Bezahlvorgang (nur bei kleinen Summen) noch beschleunigt. So gibt es auch in Deutschland schon spezielle Supermarktkassen, an denen nur Warensummen bis zu 25 Euro akzeptiert werden und mit der NFC-Technik per Kreditkarte oder auch per Smartphone schnell bargeldlos bezahlt werden können.

 

Falschgeld – Nicht bei bargeldloser Kreditkartenzahlung

Wer mit der Kreditkarte bargeldlos bezahlt, ist nicht der Gefahr ausgesetzt, bei der Ausgabe des Rückgeldes Falschgeld in die Hand zu bekommen. Besonders bei Scheinen in ausländischer Währung kann der Kunde oft nicht erkennen, ob es sich um gefälschte Scheine handelt. Da allein der Besitz von Falschgeld strafbar ist, kann man besonders im Ausland in große Schwierigkeiten geraten, oder sogar im Gefängnis landen.

 

Bonusprogramme – Cashback

Einige Kreditkartenanbieter bieten in Zusammenarbeit mit Händlern Vergünstigungen in Form von CashBack oder Bonuspunkten an für die bargeldlose Bezahlung mit ihrer Kreditkarte. So gibt es beispielsweise für jeden Einkauf, welcher bei einem bestimmten Supermarkt bargeldlos getätigt wird, bei einer Bank eine Gutschrift von 10 Cent. Nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist, lohnen sich die Bonusprogramme langfristig für den Kunden.

 

Nachvollziehbarkeit – Kontobewegungen im Blick

Kreditkarteninstitute sind verpflichtet, ihren Kunden monatlich eine Abrechnung über die Ausgaben, die mithilfe der Kreditkarten getätigt werden, zukommen zu lassen. Auf diese Weise ist es im Gegensatz zur Barzahlung lückenlos nachvollziehbar, welche Beträge man bei welchem Händler getätigt hat. Die Abrechnung hat zudem eine Art „Quittungsfunktion“. So ist es über die Auszüge bargeldlose Bezahlung z. B. einfacher, die Ausgabensumme für Werbungskosten beim Finanzamt einzureichen.

 

Nachteile und Risiken der bargeldlosen Bezahlung

Datenklau durch Kriminelle

Während das „klassische“ bargeldlose Bezahlen mit der Kreditkarte inzwischen über einen hohen Sicherheitsstandard verfügt, liegt die Sicherheitslücke heutzutage beim bargeldlosen Bezahlen mithilfe der NFC-Technik. Kreditkartenkunden mit NFC-tauglicher Karte müssen beim Bezahlen ihre Karte nur noch an das Kassenterminal halten.

Durch illegale Modifikationen von Programmen in Form von Apps, die von Kriminellen auf handelsübliche Smartphones gespielt werden, können Kartennummer und Verfallsdatum abgegriffen und zum Einkauf im Internet genutzt werden.

 

Leichtfertiges Geld ausgeben

Mit der Kreditkarte hat der Kunde sozusagen immer und überall sein gesamtes Guthaben verfügbar. Während beim Barzahlen eine unmittelbare Sichtbarkeit des ausgegebenen Geldes vorhanden ist, der Geldbeutel im wahrsten Sinne des Wortes immer dünner wird, ist eine Kreditkarte ein Fass ohne Boden. Die Gefahr besteht, dass der Kunde der Überblick verliert über die ausgegebenen Summen. Am Monatsende führt dann die Abrechnung des Kreditkarteninstituts zum bösen Erwachen. Schulden und Zinsen können die Folge sein.

 

Gebühren außerhalb der Eurozone

Bei der Bezahlung mit Kreditkarten außerhalb der Eurozone entstehen Gebühren. Dieses sogenannte Auslandseinsatzentgelt wird prozentual aus der zu zahlenden Summe berechnet und fällt bei jeder Zahlung erneut an. In diesem Fall ist eine Barzahlung günstiger. Allerdings lohnt sich dies nur, wenn man im Besitz einer kostenlosen Reisekreditkarte ist. Mit diesen Reisekreditkarten kann der Kunde weltweit gebührenfrei Bargeld in Landeswährung abheben, um die Rechnung anschließend in bar zu bezahlen. Bei herkömmlichen Kreditkarten fällt auch für die Abhebung am Automaten Auslandseinsatzentgelt an.

 

Diebstahl der Kreditkarte

Diebstahl ist nach wie vor eines der großen Risiken für Kreditkartenbesitzer. Kriminelle können Daten der Karte auslesen, um diese dann illegal zu ihren Gunsten zu verwenden. Mit der geklauten Kreditkarte können auch per NFC-Zahlung Beträge von bis zu 25 Euro abgebucht werden – und dies immer wieder. Unser Tipp: Kreditkarten sollten immer sicher transportiert werden, am besten am Körper. Bei Diebstahl muss man die Karte unmittelbar sperren! Dies vermindert das Risiko des Missbrauchs.

 

Übersicht Vor- und Nachteile bargeldloser Bezahlungen mit Kreditkarte

Vorteile

Nachteile

✓ Bequemlichkeit
✓ Sicherheit
✓ Flexibilität
✓ Bezahlen im Ausland
✓ Onlinezahlung
✓ Schnelligkeit
✓ Sicherheit bezüglich Falschgeld
✓ Bonusangebote
✓ Nachvollziehbarkeit
✗ Datenklau
✗ Leichtsinn
✗ Gebühren
✗ Diebstahl

 

Bargeldlos bezahlen: Kreditkarte vs. Girocard (EC-Karte)

Beides funktioniert bargeldlos

Giro- oder Kreditkarte: Bargeldlos bezahlen kann man in der Praxis mit beiden. Trotzdem gibt es Unterschiede zwischen den beiden Karten. Die Vorliebe der Deutschen Karteninhaber ist eindeutig: Ca. 33 Millionen Kreditkarten sind derzeit in der Bundesrepublik angemeldet. Im Vergleich dazu existieren ca. 100 Millionen Girocards (EC-Karten) deutschlandweit.

Zeitspanne der Abbuchung: Der große Unterschied zwischen einer EC- und einer Kreditkarte ist, dass beim Bezahlen mit der Girocard (EC-Karte) das Konto zeitnah belastet wird. Die bargeldlos bezahlte Summe wird innerhalb 24 bis 48 Stunden vom zugehörigen Konto abgebucht. Bei der Verwendung einer Kreditkarte erfolgt die Abbuchung in der Regel erst zum Monatsende.
 

Kontobindung

Die Girocard (EC-Karte) ist an ein Girokonto gebunden. Beim Abschluss eines Girokontos ist die Ausgabe einer Girocard in der Regel Standard. Aufgrund dieser Verknüpfung lassen sich mit der Girocard (EC-Karte) Kontoauszüge an den entsprechenden Terminals der Hausbank drucken und Geld vom Girokonto abheben. An den Geldautomaten, die zur Bank oder ihrem Netz gehören, ist das kostenlos möglich. Sonst wird eine Gebühr fällig.

Auch mit der Kreditkarte kann Geld am Automaten abgehoben werden. Oft ist das in Deutschland kostenlos möglich, es hängt aber immer von der Karte ab. Die Kreditkarte ist nicht zwangsläufig an ein Girokonto gebunden. In vielen Fällen gibt es ein eigenes Kreditkartenkonto, welches der Kunde entweder selber regelmäßig ausgleichen muss oder der Betrag automatisch eingezogen wird. Das bedeutet, man kann Kreditkarten auch von Anbietern erhalten, bei denen man kein Girokonto angemeldet hat. Eine Kreditkarte ist unabhängig von der Hausbank.
 

Akzeptanz

Hier geht der Pluspunkt eindeutig in Richtung Kreditkarten. Girocards erfahren weitaus weniger Akzeptanz als Kreditkarten, sowohl beim bargeldlosen Bezahlen als auch beim Geld abheben an Automaten und Kartenterminals. Wer ins nichteuropäische Ausland verreist ist mit einer Kreditkarte besser bedient, diese werden in fast allen Staaten akzeptiert. Im Idealfall eine kostenlose Reisekreditkarte.