Krankenversicherungskarte
Warum Du Deine Krankenversicherungskarte mitnehmen solltest
- Wenn Du in den Urlaub fährst, denkst Du wahrscheinlich zuerst an Sonnencreme, Reisepass und Badehose. Doch genauso wichtig ist Deine Krankenversicherungskarte. Sie kann Dir im Krankheitsfall wertvolle Dienste leisten – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland.
- Damit Du im Ernstfall nicht auf hohen Kosten sitzen bleibst, solltest Du wissen, was Deine Karte leistet und wo sie gilt.
Was bedeutet EHIC genau?
- Die EHIC ist die Europäische Krankenversicherungskarte. Sie ermöglicht Dir während eines vorübergehenden Aufenthalts (z. B. Urlaub oder Geschäftsreise) in bestimmten Ländern Zugang zu medizinisch notwendigen Leistungen.
Wichtig:
Die EHIC gilt nicht für geplante Behandlungen oder private Einrichtungen. Sie deckt nur akute Erkrankungen oder Notfälle ab, die während Deiner Reise auftreten
Welche Leistungen deckt die EHIC ab?
Mit der EHIC bekommst Du im Ausland die notwendige medizinische Behandlung, falls Du während Deiner Reise krank wirst oder einen Unfall hast. Dazu zählen z. B.:
- Arztbesuche
- Notwendige Krankenhausbehandlung
- Akute Medikamente
- Notfallbehandlungen
Wichtig:
Es werden nur solche Leistungen übernommen, die im jeweiligen Land auch für Einheimische von der gesetzlichen Versicherung gedeckt sind. Komfortleistungen (z. B. Einzelzimmer oder private Kliniken) musst Du selbst zahlen.
Auch einen eventuell erforderlichen Rücktransport muss selbst finanziert werden.
In welchen Ländern gilt die EHIC?
Die EHIC gilt in folgenden Ländern:
- Alle EU-Staaten: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern
- Weitere Länder: Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz
- Abkommen mit Deutschland: Serbien, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Türkei, Tunesien
In diesen Ländern kannst Du mit deiner deutschen Krankenversicherungskarte bzw. der EHIC direkt zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen, ohne vorher einen Antrag stellen zu müssen.
Was gilt in Nicht-EU-Ländern?
- In Ländern außerhalb der EU und der oben genannten Staaten ist Deine Krankenversicherungskarte nicht gültig.
- Hier brauchst Du unbedingt eine private Reisekrankenversicherung, die auch Leistungen wie Rücktransport oder Behandlungen in privaten Kliniken abdeckt. Besonders in Ländern wie den USA, Kanada oder Australien können medizinische Kosten extrem hoch sein.
Was solltest du vor der Reise tun?
- Prüfe, ob Deine EHIC gültig ist.
- Informiere Dich bei deiner Krankenkasse über die Leistungen im Reiseland.
- Schließe ggf. eine zusätzliche private Reisekrankenversicherung ab.
- Nimm Deine Versichertenkarte und ggf. eine Provisorische Ersatzbescheinigung (PEB) mit, falls du die Karte verlierst.
Nachweis der Reisekrankenversicherung
Ein Unfall, eine plötzliche Erkrankung oder ein medizinischer Notfall kann überall passieren. Damit Du in solchen Fällen gut abgesichert bist, solltest du unbedingt eine Reisekrankenversicherung abschließen. Noch wichtiger: Du solltest den Nachweis über diese Versicherung immer mit dir führen.
Warum ist eine Auslandskrankenversicherung wichtig?
- Deine gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland deckt nur innerhalb der EU und einiger weniger anderer Länder bestimmte medizinische Leistungen ab – und auch das oft nur eingeschränkt.
- In vielen Ländern musst Du im Notfall selbst für alle Behandlungskosten aufkommen, wenn Du keine zusätzliche Versicherung hast.
Eine Auslandskrankenversicherung schützt Dich vor hohen Kosten. Sie übernimmt die Ausgaben für medizinische Behandlungen im Ausland, zum Beispiel:
- Arztbesuche und ambulante Behandlungen
- Krankenhausaufenthalte
- Operationen
- Medikamente
- Notfalltransporte
- Rücktransport nach Deutschland, wenn medizinisch notwendig – das ist besonders wichtig, denn dieser wird von der gesetzlichen Krankenversicherung in der Regel nicht übernommen.
Was beinhaltet der Versicherungsnachweis?
Der Nachweis deiner Auslandskrankenversicherung enthält in der Regel:
- Deinen Namen und die Versicherungsnummer
- Die Dauer des Versicherungsschutzes
- Die gedeckten Leistungen
- Notfallkontakte und Ansprechpartner vor Ort
- Häufig auch eine englische Version, falls Du diese im Ausland vorzeigen musst
Du erhältst den Nachweis meist direkt nach dem Abschluss der Versicherung per E-Mail oder als Download – oft auch als digitale Karte oder PDF fürs Smartphone.
Wann brauchst du den Versicherungsnachweis?
Du solltest den Nachweis immer dabei haben, vor allem:
- Bei der Einreise in bestimmte Länder, die den Nachweis einer gültigen Krankenversicherung verlangen
- Bei Arzt- oder Krankenhausbesuchen im Ausland, um die Kostenübernahme nachzuweisen
- Bei der Visumbeantragung, z. B. für Russland, China oder Kuba, wo der Nachweis einer Reisekrankenversicherung Pflicht ist
Auch bei Reisen in Länder mit Schengen-Visa-Anforderungen (z. B. für ausländische Gäste, die nach Europa einreisen) ist der Nachweis zwingend notwendig.
Für welche Länder ist der Nachweis Pflicht?
In folgenden Ländern ist ein Nachweis über eine gültige Auslandskrankenversicherung bei der Einreise oder Visabeantragung verpflichtend:
- Russland
- China
- Kuba
- Iran
- Algerien
- Weite Teile Afrikas (je nach Land)
- Länder mit Schengen-Visum-Pflicht für Drittstaatenangehörige
Auch in Ländern wie den USA, Kanada, Australien oder Japan, wo medizinische Behandlungen extrem teuer sind, ist der Nachweis zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber dringend empfohlen.
Impfpass
Warum Du Deinen Impfpass mitnehmen solltest
- Der Impfpass ist mehr als nur ein gelbes Heft – er dokumentiert Deinen Impfschutz und kann im Ausland entscheidend sein. Bei Verletzungen, Tierbissen oder plötzlichen Erkrankungen hilft er Ärzte, schnell zu erkennen, ob Du z. B. gegen Tetanus oder Tollwut geschützt bist.
- Auch bei Einreise in bestimmte Länder ist der Impfpass Pflicht – ohne ihn kann Dir die Einreise verweigert oder eine Quarantäne angeordnet werden.
In welchen Ländern gilt eine Impfpflicht?
Einige Länder verlangen bei der Einreise den Nachweis bestimmter Impfungen:
- Gelbfieber: Pflicht in vielen Ländern Afrikas und Südamerikas, z. B. Brasilien, Ghana oder Uganda
- Meningokokken: Vorschrift bei Pilgerreisen nach Saudi-Arabien (z. B. Hadsch)
- Polio (Kinderlähmung): Nachweis erforderlich in Ländern mit aktiven Ausbrüchen, z. B. Pakistan oder Afghanistan
- Masern: In einigen pazifischen Inselstaaten wird ein Impfnachweis verlangt
Welche Impfungen sind grundsätzlich sinnvoll?
Unabhängig vom Reiseziel solltest Du Deinen Impfstatus regelmäßig prüfen. Sinnvolle Reiseimpfungen sind:
- Hepatitis A und B – Schutz vor Leberentzündungen durch verunreinigte Lebensmittel oder Blutkontakt
- Typhus – bei Reisen in Regionen mit schlechter Hygiene
- Tollwut – bei engem Tierkontakt oder Trekkingreisen
- FSME – bei Aufenthalten in Zeckengebieten (z. B. Osteuropa, Süddeutschland)
- Dengue oder Japanische Enzephalitis – in tropischen Regionen
Digitaler Impfpass ab Oktober 2025
Ab Herbst 2025 wird der digitale Impfpass für Reisen innerhalb Europas verpflichtend. Du kannst ihn über Gesundheits-Apps oder als QR-Code mitführen.
Allergiepass
Wenn Du unter Allergien leidest, solltest Du auf Reisen nicht nur Medikamente dabeihaben, sondern auch Deinen Allergiepass. Er kann im Notfall lebensrettend sein – vor allem, wenn Du schwere Allergien hast oder auf bestimmte Medikamente, Lebensmittel oder Insektenstiche reagierst.
Warum ist ein Allergiepass wichtig?
Der Allergiepass enthält wichtige medizinische Informationen über Deine Allergien, z. B.:
- Wogegen du allergisch bist (z. B. Erdnüsse, Penicillin, Insektenstiche)
- Welche Symptome auftreten können (z. B. Atemnot, Hautausschlag, anaphylaktischer Schock)
- Welche Medikamente Du im Notfall brauchst (z. B. Antihistaminika, Adrenalin-Pen)
Diese Informationen helfen Ärzten Rettungskräften, im Ernstfall schnell und richtig zu handeln – besonders dann, wenn Du selbst nicht mehr ansprechbar bist.
Was steht im Allergiepass?
Dein Allergiepass listet:
- Deine bekannten Allergien (z. B. gegen Medikamente, Nahrungsmittel, Insektenstiche)
- Die Art und Schwere der Reaktionen
- Notfallmedikamente wie Antihistaminika oder Adrenalin-Autoinjektoren
- Kontaktinformationen für Ärzte oder Angehörige
Du bekommst ihn meist von deinem Allergologen oder deiner Krankenkasse – oft auch als Download oder App.
Tipps für Deinen Allergiepass auf Reisen
- Mehrsprachig mitnehmen: Lass Dir den Pass in Englisch oder in der Landessprache deines Reiseziels ausstellen oder übersetzen.
- Kopie im Gepäck verteilen: Bewahre eine Kopie im Handgepäck, eine im Koffer und eine bei Deinen Reisebegleitern auf.
- Digital sichern: Fotografiere den Pass oder speichere ihn in einer sicheren App auf Deinem Smartphone.
- Zusätzliche Hinweise: Ein medizinisches Armband oder eine Notfallkarte im Portemonnaie kann zusätzlich auf Deine Allergie hinweisen.
Nachweis über notwendige Medikation
Wenn Du regelmäßig Medikamente einnimmst, solltest Du bei Reisen unbedingt einen ärztlichen Nachweis mitführen. Viele Länder – besonders außerhalb der EU – verlangen bei der Einreise eine Bescheinigung, dass Deine Medikamente medizinisch notwendig sind und nur für den Eigenbedarf bestimmt sind. Ohne diesen Nachweis kann es zu Problemen bei der Sicherheitskontrolle oder am Zoll kommen.
Warum brauchst du einen Medikamenten-Nachweis?
Ein ärztlicher Nachweis erklärt, warum Du ein bestimmtes Medikament brauchst, in welcher Dosierung Du es einnimmst und dass es sich um eine medizinisch notwendige Behandlung handelt. Damit kannst Du Missverständnisse bei der Einreise, bei Kontrollen oder im medizinischen Notfall vermeiden. Besonders wichtig ist das bei Medikamenten, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, wie z. B. starke Schmerzmittel, Schlafmittel oder ADHS-Medikamente.
Was sollte der Nachweis enthalten?
Der Nachweis sollte folgende Angaben enthalten:
- Dein vollständiger Name und Geburtsdatum
- Name, Wirkstoff und Dosierung der Medikamente
- Dauer der Einnahme
- Ärztliche Bestätigung, dass die Medikamente medizinisch notwendig sind
- Idealerweise auf Englisch oder in der Landessprache deines Reiseziels
Einige Länder wie Singapur oder die Vereinigten Arabischen Emirate haben besonders strenge Einfuhrregeln für Medikamente. Dort sind Beruhigungsmittel oder Psychopharmaka teilweise verboten. Informiere dich vorab bei der Botschaft des Ziellandes oder beim Auswärtigen Amt.
Lass Dir den Nachweis rechtzeitig von Deinem Arzt oder Deiner Ärztin ausstellen und unterschreiben.