Wenn Du ins Ausland reist oder online in einer fremden Währung einkaufst, kommst Du um den Währungswechsel nicht herum. Doch wusstest Du, dass dabei oft Gebühren anfallen, die Deine Ausgaben in die Höhe treiben können? Viele Banken und Wechselstuben erheben für den Umtausch von Währungen saftige Gebühren, die auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich sind. In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über die verschiedenen Arten von Gebühren beim Währungswechsel wissen musst. Wir erklären Dir, welche zusätzlichen Kosten auf Dich zukommen können und worauf Du achten solltest, um unnötige Ausgaben zu vermeiden. Mit den richtigen Tipps und etwas Planung kannst Du sicherstellen, dass Du beim Währungswechsel nicht unnötig viel Geld verlierst und Deine Finanzen im Griff behältst, egal wo auf der Welt Du Dich befindest.
Gebühren beim Umtausch von Bargeld in Fremdwährung
Beim Umtausch von Bargeld in Fremdwährung können schnell unerwartete Gebühren anfallen. Banken, Wechselstuben und andere Anbieter erheben oft unterschiedliche Kosten, die Deinen erhaltenen Betrag deutlich reduzieren können. Diese Gebühren treten in Form von festen Beträgen, prozentualen Aufschlägen oder ungünstigen Wechselkursen auf. Um nicht unnötig viel Geld zu verlieren, ist es wichtig, sich im Vorfeld über die anfallenden Kosten zu informieren. In diesem Artikel erfährst Du, worauf Du achten solltest, um die besten Wechselkurse zu finden und versteckte Gebühren zu vermeiden, damit Du mehr von Deinem Geld behältst.
Tipp
Der Vorab-Umtausch von Barmitteln zu Hause bei Deiner Hausbank lohnt sich nicht! Die Gebühren sind wesentlich höher, die Konditionen schlechter, es entstehen zusätzlich zum Auslandseinsatzentgelt Verwaltungsgebühren, welche deutlich höher sind als bei den Wechselstuben am Reiseziel.
- Falls Du dennoch sichergehen willst, bei der Ankunft am Reiseziel über Bargeld in Landeswährung zu verfügen, so ist der Umtausch kleiner Summen ausreichend.
Tipp
Verfolge den tagesaktuellen Wechselkurs, auch bei kleinen Summen, kann dies – je nach Stabilität der jeweiligen Währung – einen Unterschied machen.
Umtausch in Wechselstuben
- Bereits bei der Ankunft in den meisten Ländern stehen an den internationalen Flughäfen oder Bahnhöfen Wechselstuben zur Verfügung, an denen Du Bargeld in Fremdwährung tauschen kannst. Auch hier fallen zusätzlich zu den Währungswechselgebühren Verwaltungsgebühren an.
Tipp
Wechselstuben im Landesinneren oder mitten in den Städten sind in der Regel günstiger als die am Flughafen. Dort wird die „Not“ der Reisenden für eine schnelle Bargeldbeschaffung ausgenutzt und der Wechsel mit höheren Gebühren belegt.
Währungswechsel in Banken
- Der Wechsel von Bargeld in Banken ist seriös und sicher. Der Nachteil im Vergleich zu den Wechselstuben ist die limitierte Öffnungszeit. So haben Wechselstuben oftmals auch am Wochenende auf.
- Die Auslandseinsatzgebühr und Verwaltungsgebühr für den Währungswechsel sind in den meisten Fällen ähnlich wie in Wechselstuben.
Tipp
- Es werden einige Währungswechsel-Apps angeboten, in denen Du – spezifisch für Dein Reiseziel – geeignete Wechselmöglichkeiten vergleichen und so unnötige Gebühren sparen kannst.
- Diese Apps liefern Dir auch den tagesaktuellen Wechselkurs.
- Grundsätzlich empfehlen wir, so wenig wie nur möglich Bargeld ins Reiseland mitzunehmen. Einerseits hat dies sicherheitstechnische Gründe, andererseits ist das Geld abheben an Automaten oder die bargeldlose Bezahlung in der Regel billiger.
Gebühren beim Geld abheben am Automaten
Weltweit stehen Dir – selbst in kleinsten Staaten – Geldautomaten zur Verfügung, um mithilfe geeigneter Geldkarten Bargeld in Landeswährung abzuheben. Je nach Kartenformat kann dies hohe Gebühren verursachen.
Bargeldverfügung per Girocard
Wo kann ich mit der Girocard Geld abheben?
- Per Girocard (ehemals EC-Karte) kann inzwischen weltweit Bargeld abgehoben werden. Die höchste Akzeptanz erfahren dabei Girocards mit dem V-Pay- oder Cirrus Logo. Erkennbar ist dies über den Aufdruck des jeweiligen Logos auf dem Automaten.
Was für Gebühren fallen an?
- Bei der Bargeldverfügung per Girocard wird eine Transaktionsgebühr als Pauschalbetrag berechnet. Das bedeutet, unabhängig von der abgehobenen Summe berechnet die zuständige Hausbank einen Fixbetrag in der Höhe von 5 bis 10 Euro.
- Die exakte Gebührenhöhe kannst Du in den AGB nachlesen oder bei Deiner Hausbank erfragen.
- Auch im Inland fallen bei Fremdbanken Gebühren an für die Nutzung von bankfremden Automaten. Allerdings existieren immer mehr Bankpartnerschaften, welche gegenseitig auf eine Erhebung dieser Gebühren verzichten. Die Liste der Partnerbanken Deiner Hausbank kannst Du bei dieser erfragen.
Tipp
Bist du auf die Girocard angewiesen, lohnt sich das Abheben von größeren Summen, da der relative Anteil der Gebühren bei kleinen Beträgen zu hoch ist. Eine günstigere Alternative ist die Abhebung per Kreditkarte – im Idealfall mit einer gebührenfreien Reisekreditkarte.
Geld abheben mithilfe Kreditkarten
- Kreditkarten erfahren an Geldautomaten weltweit die höchste Akzeptanz – allen voran VISA oder Mastercard. Bei klassischen Kreditkarten ist das Geld abheben mit einer Gebühr für den Währungswechsel verbunden.
- Diese Gebühr wird als Auslandseinsatzentgelt bezeichnet. Sie wird vom Kartenanbieter erhoben und ist abhängig von der Höhe der verfügten Summe. Üblich sind 1,75 bis 4 Prozent des abgehobenen Betrags.
- Zusätzlich wird vom Betreiber des Geldautomaten eine geringe Gebühr für die Nutzung desselben berechnet.
Geld abheben mit kostenlosen Kreditkarten
- Ein „heißer Tipp“ ist das gebührenfreie Abheben von Bargeld mit einer sogenannten kostenlosen Reisekreditkarte.
- Neben einem breiten Leistungsspektrum ist das Alleinstellungsmerkmal dieser Kreditkarten das weltweit kostenlose Geld abheben an allen geeigneten ATMs. Das sonst erhobene Auslandseinsatzentgelt entfällt komplett.
Folgende Direktbanken und Onlineanbieter offerieren kostenlose Reisekreditkarten
- Neben dem Vorteil der Gebührenbefreiung beim Geldabheben besitzen diese Karten noch andere Vorzüge. So ist beispielsweise ein ebenfalls kostenloses Girokonto vertraglich integriert.
- Die meisten Anbieter bieten eine Gebührenfreiheit bei der bargeldlosen Zahlung sowie attraktive Bonus- und Rabattprogramme oder Reiseversicherungen.
Tipp
Auch im Inland entfällt mit diesen Kreditkarten die Transaktionsgebühr beim Bargeld abheben an Automaten von Fremdbanken. So macht auch im Alltag die Nutzung von Reisekreditkarten Sinn.
- Trotzdem entfällt ein kleiner Betrag (in der Regel unter 1 Euro) von dem zuständigen ATM-Betreiber für deren Nutzung.
Gebühren bei der bargeldlosen Kartenzahlung
Die Nutzung bargeldloser Zahlungsmethoden hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Ob beim Online-Shopping, im Supermarkt oder im Restaurant – das Bezahlen mit Karte oder Smartphone ist heute weit verbreitet. Doch die bequeme Alternative zum Bargeld bringt auch Kosten mit sich, die oft übersehen werden: die Gebühren bei der bargeldlosen Zahlung. Diese Gebühren können von Transaktionskosten für Händler bis zu zusätzlichen Aufschlägen für Verbraucher reichen. Sie beeinflussen nicht nur das Konsumverhalten, sondern auch die Preisgestaltung und die Wahl der Zahlungsmethode. Ein Verständnis dieser Gebühren ist daher essentiell, um fundierte finanzielle Entscheidungen treffen zu können.
Bezahlung innerhalb der Eurozone:
- In der gesamten Europäischen Währungsunion fallen bei der bargeldlosen Kartenzahlung seitens der Hausbank (bei Girocards) oder der Kreditkartenanbietern keine Transaktionsgebühren an. Das bedeutet, überall, wo mit Euro bezahlt wird, ist die bargeldlose Zahlung das Mittel der Wahl.
Info:
Hintergrund für diese Gebührenfreiheit ist das Gesetz, welches im Januar 2017 im Bundestag verabschiedet wurde. Seit diesem Zeitpunkt ist es Dienstleistern und Händlern in der Eurozone untersagt, Gebühren zu verlangen, wenn der Kunde per Kreditkarte, Girocard oder per Überweisung/Lastschrift bezahlt. Dies gilt auch für den Online-Handel.
- Trotzdem wird auch in Ländern der Europäischen Währungsunion meistens ein kleiner Betrag fällig seitens der Händler für die Nutzung des Lesegerätes.
Gebühren außerhalb der Eurozone
- Außerhalb der Europäischen Währungsunion fallen auch bei der bargeldlosen Zahlung eine Währungswechselgebühr an. In EU-Staaten mit eigener Währung – z. B. Schweden, Polen etc. – fällt diese geringer aus, so werden bis maximal 1 Prozent des Rechnungsbetrags fällig. Bei Fremdwährungen außerhalb der EU greifen die EU-Gesetzte nicht, so können Gebühren bis zu 4 Prozent des zu zahlenden Betrags fällig werden.
- Besitzer kostenloser Reisekreditkarten sind nicht per se von den Gebühren bei der bargeldlosen Bezahlung befreit. Die allgemeine weltweite Gebührenbefreiung bezieht sich in erster Linie auf den Bezug von Bargeld an Automaten. Allerdings nehmen immer mehr Anbieter den Wegfall der Gebühren bei der Kartenzahlung in die Zusatzleistungen des Vertrags auf. Hier empfiehlt sich bei der Auswahl der Karten einen Vergleich der Leistungsspektren verschiedener Anbieter.
Tipp
Vergleiche – speziell bei größeren Summen – die Optionen der Kartenzahlung mit der Barzahlung. Oftmals lohnt sich bei Reisezielen außerhalb der Eurozone der Gang zum Geldautomaten – speziell für Besitzer kostenloser Reisekreditkarten.
Vorsicht!! Unnötige Gebühren durch DCC-Abzocke!
- Hinter dem Kürzel DCC (Dynamic Currency Conversion) steht ein automatisiertes System zur Währungsumrechnung durch Fremdbanken. Was sich erst mal unscheinbar anhört, entpuppt sich als legaler Trick, nicht informierten Reisenden unnötige zusätzliche Gebühren aus der Tasche zu ziehen.
- In Staaten ohne Euro-Währung gibt es Automatenbetreiber oder Geschäfte, welche beim Geldabheben am Automaten oder beim bargeldlosen Bezahlen gezielt eine Sofortumrechnung der Landeswährung in Euro zu einem „fixen“ Wechselkurs anbieten. Bei der Umrechnung des Kurses wird aber teilweise ein erheblicher Kursaufschlag bis zu 15 Prozent der Summe zugunsten des Betreibers berechnet.
- Menü Buttons am Automaten oder Aushänge in Restaurants wie „keine Gebühren“ oder „fixer Kurs“ können ahnungslose Reisende dazu verleiten, sich für eine Sofortumrechnung in Euro zu entscheiden. Der Aufschlag des Anbieters zum eigentlichen Wechselkurs bleibt zwar vorerst unbemerkt, schlägt sich trotzdem bei der Abrechnung in einem höheren Preis auf der Kartenabrechnung nieder. Darum entscheide Dich stets für die Abrechnung in Landeswährung!!
Gebühren beim Mobile Payment
- Für das kontaktlose Bezahlen per Kreditkarte oder Smartphone/Smartwatch gelten dieselben Regelungen wie für die bargeldlose Bezahlung per Geldkarte.
- Wer kontaktlos im Inland oder innerhalb der Eurozone bezahlt, ist per Gesetz von Transaktionsgebühren befreit. In anderen Ländern werden Gebühren fällig, die identisch sind mit den Gebühren der „normalen“ Kartenzahlung.
- Kontaktloses Bezahlen mithilfe einer kostenlosen Reisekreditkarte ist – je nach Anbieter – ebenfalls kostenfrei.
Hinweis
Bei jedem Verkauf muss der Dienstleister oder der Händler für den Einzug mittels Girocard, Debit-Karte oder Kreditkarte zwischen 0,2 und rund 1 Prozent des Rechnungsbetrages abgeben. Dies gilt sowohl bei der klassischen bargeldlosen Bezahlung per Karte als auch für das Mobile Payment. Diese Gebühr ist umso höher, je mehr Zwischenverdiener daran beteiligt sind. Dies verteilen die Händler dann auf ihre Preise, sodass Du diese Gebühren indirekt mitträgst – unabhängig von der Zahlungsart.